Logbuch ab 03.09.2023

03.09.2023     Kristiansand Hafentag

Heute hat sich der Himmel wieder bezogen und es nieselt ein wenig. Vielleicht ist das ja der richtige Tag für den nächsten Crewwechsel. Der Abschied fällt leichter und die neue Crew bringt hoffentlich besseres Wetter mit…

Für den Skipper heißt wieder Yachtcheck und Reinschiff machen. Am späten Nachmittag ist alles erledigt. Die Sonne lugt schon einmal ab und zu durch die Wolkendecke, die neue Crew ist bereits in Oslo eingetroffen und jetzt unterwegs nach Kristiansand…

04.09.2023     Kristiansand nach Lillesand     20,0 sm

Am gestrigen späten Abend ist die neue Crew komplett an Bord eingetroffen. Wir haben noch ein wenig zusammengesessen und dann den Abend ausklingen lassen.

Nach dem Frühstück haben wir zunächst unsere Vorräte aufgefüllt. Es folgt die Sicherheitseinweisung und eine erste Tourbesprechung.

Es ist 11.20 Uhr, als wir in Kristiansand die Leinen lösen. Der Wind kommt aus West bis Südwest und lässt ein gutes Raumschotsegeln zu. Nach dem Aufklaren an Deck setzen wir die Genua und sind unterwegs.

Als wir wieder in die schmalen Passagen der Schärendurchfahrten einbiegen, reffen wir die Genua ein wenig, damit wir auch in Lee gute Sicht haben.

So sind wir gut bis in die Einfahrt zur Blindleia unterwegs. Norwegens schönstes Innenfahrwasser werden wir unter Motor passieren. Wir bergen die Genua und fahren in die engen und schönen Durchfahrten ein.

Bauchkribbeln gibt es vor der einzigen Brücke in diesem Fahrwasser, die Durchfahrtshöhe beträgt 19 m. Wir sind mit 18,24 m und Antenne unterwegs und kommen gut getimt zur Niedrigwasserzeit an die Brücke, haben noch einmal 20 cm gewonnen. Ganz langsam gehen wir die Passage an und kommen durch. Der Motorbootfahren hinter uns hält den Daumen hoch und beglückwünscht uns. Und er zeigt uns seine volle Hand und ruft „five Centimeters“

Nach der Brücke versuchen wir uns mit Angeln, haben jedoch keinen Erfolg. So fahren wir die letzten Meilen bis in den Gasthafen von Lillesand.

Uns gefällt es hier und wie der Zufall es will, ich treffe eine Segelfreund aus meiner Ostseezeit in Haparanda wieder. Er ist wieder Einhand unterwegs mit seiner „Smilla“ und wir haben uns viel zu erzählen an diesem Abend.

Ganz nebenbei haben wir fast noch ein neues weiteres Crewmitglied bekommen, eine Elster, welche so zutraulich ist und nicht mehr von Bord möchte, bereichert unser Abendprogramm ungemein…

05.09.2023     Lillesand nach Risör     45,0 sm

Ein sonniger Morgen und bereits im Hafen eine leichte Brise aus West. Das sind beste Aussichten für den heutigen Tag. Wir baden noch einmal schnell von der Badeplattform aus, frühstücken und machen Seeklar…

Um 09.20 Uhr legen wir ab. Unsere Elster ist nicht an Bord und so sind wir ohne sie unterwegs.

Am Leuchtfeuer Saltholmen setzen wir die Genua und gehen erneut auf Raumschotkurs.

Wir wollen die landschaftlich schöne Route nach Nordosten segeln und werden somit immer wieder zwischen den Skagerrak und dem Innenfahrwasser wechseln.

So können wir zügig bis vor Arendal segeln. Dort verlässt uns der Wind und wir motoren ein wenig. Später, als wir erneut in das Skagerrak kommen, ist der Wind zunächst so schwach, dass wir unseren Segelversuch nach kurzer wieder abbrechen.

Wir motoren die restliche Strecke bis Risör durch und sind um 19.00 Uhr fest. Noch ein schneller Einkauf, dann gibt es Abendessen und der Tag klingt bei einem guten Bier in der Peterhead Bar aus …

06.09.2023     Risör nach Kragerø     14,5 sm

Ein frischer Nordostwind weht im Hafen und sorgt bereits am Morgen für etwas Schwell am Schwimmsteg, obwohl wir an der Innenseite liegen. Wir frühstücken, checken das Wetter und beraten unsere neue Tour für die kommenden Tage.

Zunächst verholen wir die Yacht in den inneren Teil des Hafens und liegen direkt vor dem Supermarkt. Hier ist es ruhig und sehr geschützt. Da Risör der Crew gefällt, wird zunächst der Vormittag für weitere Landgänge genutzt. Nachmittags werden wir weiterfahren und die kurze Etappe bis Kragerø absolvieren.

Um 12.50 Uhr legen wir ab. Der Wind hat inzwischen ein wenig abgenommen, kommt jedoch weiter aus unserer Zielrichtung. So motoren wir gegen und Wind und zusätzlich Strom Richtung Nordost. Wir passieren das Leuchtfeuer Knubbehausen.

Vor Kragerø erfolgt ein weiterer Angelversuch und diesmal ist er erfolgreich. Heute Abend gibt es Fisch gedünstet für die ganze Crew.

Es ist 18.00 Uhr, als wir fest sind. Der Hafen ist sehr übersichtlich gefüllt.

Der Ort und die kleinen Inseln laden zum Spazieren ein. Der Fisch dünstet auf dem Gemüsebett, damit ist ein gutes Abendessen sicher….

07.09.2023     Kragerø nach Stavern     24,0 sm

Der Himmel ist bedeckt, es ist recht mild für den Morgen und hinzu kommt eine angenehme Windstille.

Zeit für ein Morgenbad im Meer, anschließend wird das Frühstück vorbereitet und serviert. Es bleibt noch einige Zeit für einen kleinen Bummel durch den Ort.

Um 10.30 Uhr verabschieden wir uns. Die Windstille versuchen wir mit Angelversuchen zu überbrücken, das funktioniert leider nicht. So motoren wir Richtung Nordosten und haben uns die traumhafte Passage durch den Langårsund ausgesucht.

Wir sind fasziniert von der Landschaft.

Später können wir auf östlichen Kurs gehen, passieren die Langesundbukta und das Leuchtfeuer Tvistein. Es ist 16.30 Uhr, als wir in Stavern fest sind.

Es gibt keine Liegeplatzsorgen, wir machen am besten Platz, direkt am Servicegebäude fest.

Der Rest des Tages gehört der Erkundung von Stavern…

08.09.2023     Stavern nach Østre Bolærne     25,0 sm

Der Blick aus dem Cockpit ist ernüchternd, der gegenüberliegende Hafenteil verschwindet im Nebel und es ist keine Besserung in Sicht. Wir frühstücken, checken das Wetter und gehen erst einmal einkaufen für die verbleibenden zwei Tage. Später ist klar, vor dem Mittagessen kommen wir hier nicht weg.

So richtig will der Nebel jedoch auch nicht zur Mittagszeit verschwinden.

Wir haben inzwischen mit einigen norwegischen Wassersportlern gesprochen, welche optimistisch sind und von Aufheiterung sprechen. So entscheiden wir uns zum Ablegen. Es ist 12.35 Uhr, als wir die Leinen lösen und ablegen.

Die Sicht liegt bei ca. 1000 m und wir fahren in den Fjord. Dort steht wieder eine gute Wand, so das AIS, Radar, Elektronischen Navigation und Seekarten mehr als gewöhnlich zum Einsatz kommen. Ohne Probleme kommen wir bis in die Einfahrt nach Tønsberg, wo wir endlich die Segel setzen können, da der aufkommende Wind die Nebelschwaden langsam wegweht.

Wir können bis in die Schärenwelt der Bolærne segeln und bergen erst kurz vor dem Hafen die Segel. Da heute Freitagabend ist, sind bereits eine Reihe von Wassersportfreunden im Hafengebiet.

Wir finden jedoch einen guten Liegeplatz und legen an. Es ist 18.40 Uhr, als wir fest sind.

Für heute ist ein Grillabend geplant, es ist mild, die Sicht ist noch mäßig, jedoch passt das Ambiente des Ortes zu einem schönen Grillabend.

Und der Hafen füllt sich in den kommenden Stunden immer mehr, da unsere norwegischen Freunde ins Wochenende gehen und das hier genau der richtige Ort ist…

09.09.2023     Østre Bolærne nach Oslo     49,0 sm

Unser Morgen beginnt wie gewohnt mit einem Bad und dem anschließenden Frühstück.

Um 09.00 Uhr sind wir startklar und legen ab.

Der Himmel ist bedeckt und es ist diesig. Der Wind tendiert gegen Null, so das der Motor zu unserem Hauptantriebsmittel wird. Die vorherrschende Windrichtung ist Nord und soll erst im Laufe des Tages auf Süd drehen. So bleibt es bei unserer Motorfahrt bis Oslo.

Wir tanken auf. Als wir von der Tankstelle wieder losfahren kommt etwas Wind auf, aus Süd… Wir fahren zur Akerbrücke und gehen auf Liegeplatzsuche. Es ist gut gefüllt hier und sieht nach großer Hafenparty auf den Booten aus. Wir finden weiter drinnen einen gut geschützten Liegeplatz gegen den Schwell und erfahren etwas später, das wir hier liegen bleiben dürfen.

Es ist 18.00 Uhr als wir fest sind. Der Anleger wird zelebriert und dann erkunden die Gegebenheiten. Später gibt es Abendessen und die Erkundung von Oslo beginnt…

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