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Logbuch 02.06. - 09.06.2012

Wladyslawowo nach Klaipeda

02.06.2012

Der zweite Hafentag auf diese Reise. Ich nutze ihn für einen ausgiebigen Spaziergang am Strand zum nördlichsten Leuchturm Polens - Rozewie.

Gestern bin ich dort vorbei gesegelt.

Beeindruckende und schöne Landschaft und eine schöne Anlage um den berühmten Leuchtturm herum, welche auf jeden Fall einen Besuch wert ist.

 

Spaziergang nach Rozewie

 

03.06.2012

Das Wetter verspricht besser zu werden, trotzdem segle ich noch nicht los, sondere bereise mit der Bahn und zu Fuß die Halbinsel Hel. Wann ergibt sich sonst schon die Gelegenheit, einmal das Urlaubsparadies unserer polnischen Nachbarn kennen zu lernen. Und es lohnt sich. In einer schönen Dünen- und Waldlandschaft eingebettet nette Ortschaften, offenherzige Menschen und dazu das Meer zu beiden Seiten in greifbarer Nähe...

 

Rundreise auf Hel

04.06. bis 05.06.2012

Der morgendliche Blick in den Wetterbericht bestätigt meine Planung. Heute ist die Überfahrt nach Klaipeda. Um 08.45 Uhr lege ich ab und melde mich per Funk in Wladyslawowo ab. Draußen werden die Segel gesetzt und ich gehe auf Nordostkurs. Das zeitweise Sperrgebiet ist natürlich gesperrt und so kommt ein kleiner, jedoch zu vernachlässigender Umweg hinzu. Nach 30 sm ist der Wind soweit eingeschlafen, das jetzt doch der Motor mithelfen darf - und das ändert sich nicht mehr bis Klaipeda. Es wird eine schöne Nacht und mit dem Sonnenaufgang bin ich dann vor Klaipeda. Die litauische Gastlandflagge vorgeheißt und einlaufen in Klaipeda. Per Funk melde ich mich an und werde willkommen geheißen. Um 05.45 Uhr bin ich in der Danemündung vor dem Kastellhafen fest. Noch ein Rundblick, die Uhr eine Stunde vorgestellt, eine SMS nach Hause, der obligatorische Anleger und ab in die Koje.

Gegen Mittag dann verhole ich durch die historische Brücke in den Burggraben. Ein Paar nette Willkommensgespräche und der erste Landgang stehen an...

 

Wladyslawowo nach Klaipeda

113 sm

06.06.2012

Heute möchte ich zum ersten Mal auf dem Kurischen Haff segeln. Kritisches Kartenstudium - was ist mit meinem Tiefgang (1,95 m) -  komme ich da durch, reicht der Wasserstand? Es folgen Gespräche mit Bootsnachbarn, dem Hafenmeister und auch einigen Deutschen Crews, welche das eventuell vorhaben. Zum Schluß immer das Feedback, schaffst du, Wassertiefe reicht aus. Noch ein Paar markante Punkte auf der Karte notiert und um 11.00 Uhr verlasse ich den Burggraben Richtung Kurisches Haff. Ich biege an der richtigen Stelle ab, habe die berüchtigte Hochspannungsleitung hinter mir und motore vorsichtig in das Haff. Vorbei an Juodkrante folge ich immer dem Fahrwasserverlauf und setze dann doch die Genua, um mit leichtem Raumschotwind gen Süden zu segeln. Ohne die gefürchteten Grundberührungen komme ich in den tieferen Teil des Haffs (2,5 m bis 4,0 m) und geniesse entspannt die leichte Backstagbrise. Kurz vor der Mündung des Atmath ist der Wind dann ganz eingeschlafen und langsam geht es in das berühmte Flußdelta. Vorbei am Kuwertshof biege ich richtig ab und bin um 18.15 Uhr in Minge (Minija). Hier hat die Beschaulichkeit ihren Geburtsort und die Uhren scheinen hier etwas anders zu gehen. Es ist einfach nur schön hier und der freundliche Mann am Ufer hilft mir beim Festmachen....

 

Klaipeda nach Minija

31 sm

 
07.06.2012

Nach einem ruhevollen Tagesbeginn lege ich um 10.30 Uhr ab, nicht ohne noch einmal einen Blick zurück zu werfen. Bei völliger Windstille fahre ich langsam durch das Delta auf das Haff. Dann folgt die kurze Distanz bis Nida, wo mich ein freundliche Hafenmeister bereits erwartet und in alle wichtigen örtlichen Belange einweist.

Ich nutze den Nachmittag für einen Ausflug zur Parnidis-Düne und geniesse den Ausblick auf die bezaubernde Sandlandschaft.

Später bin ich dann im Thomas-Mann-Sommerhaus und wandle auf den Spuren deutscher Literaturgeschichte.

Zum Abend lerne ich dann den Skipper eines der noch 4 weltweit fahrenden Kurenkähne kennen und nutze die Gelegenheit, einmal auf so einem Kurenkahn mitzusegeln. Unglaublich, wie entspannt und relax es doch auf so einem Arbeitsboot zu geht, wenn es nur ums Segeln geht, die raue Wirklichkeit war früher jedoch anders, weil diese Boote lediglich Mittel zum Zweck (Transport und Fischfang) waren und über keinen Motorantrieb verfügt haben. Einfach, robust und zweckmäßig mit einem Tiefgang von ca. 40 cm - das ideale Boot für die Gewässer des Kurischen Haffs.

Als wir nach dem Anlegen noch über dies und jenes plaudern und ich nach meinen weiteren Reiseziele gefragt werde, nenne ich auch einen neuen Hafen (Sventoji), den es an der Küste zwischen Klaipeda und Liepaja geben soll. Ein Schmunzeln geht durch das Gesicht des Skippers, verbunden mit dem dringenden Rat, diesen Hafen auszulassen. Es gibt ihn zwar, aber die Einfahrt ist so schnell versandet, das die Bagger gar nicht hinterher kommen. Erinnert mich so an Darsser Ort. Ich bin dankbar für diese Tipp und auch für die schöne Abendausfahrt mit dem Kurenkahn...

 

Minija nach Nida

12 sm

08.06.2012

Abschiednehmen von Nida und dem Kurischen Haff. Und das Versprechen - wieder zu kommen - und allen zu erzählen, wie schön es hier ist.

Draußen setze ich die Genua und segle entspannt durch das Haff. Später soll das Groß noch ein wenig helfen, aber wenn dann der Wind ganz weg ist, nützt auch das nichts. Also Motor an und vorbei an Juodkrante Richtung Klaipeda. Um 15.15 Uhr mache ich erneut am Burggraben im Kanal fest. Ich melde mich wieder an. Ich hole noch ein Paar Erkundungen für meinen bevorstehenden Reiseabschnitt ein und geniesse bei schönstem Wetter den Abend in Klaipeda...

 

Nida nach Klaipeda

24,0 sm

 

 
 
     
 
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