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Logbuch 26.05. - 02.06.2012

Rügen nach Wladyslawowo

26.05.2012

Anreise in Breege auf Rügen.

Da ich früh in Berlin gestartet bin, habe ich keine Probleme mit den angesagten Pfingststaus in Richtung Küste.

Nach dem Mittagessen übernehme ich unsere Segelyacht. Es folgt der gründliche Check von Schiff und Ausrüstung. Ich verstaue die zusätzliche Ausrüstung und mache mich mit der Yacht vertraut. - Die Reise Rund Ostsee kann beginnen. Ein nettes Abendessen und ein kleiner Plausch mit Freunden beenden den ersten Tag unseres Segelabenteuers.

 

Breege/Rügen

27.05.2012

Ein gutes Frühstück und dann die letzten Vorbereitungen. Um 11.15 Uhr hole ich die Leinen ein. Ich werde die erste Etappe Einhand absolvieren, da die geplante Buchung kurzfristig storniert wurde.

Das Wetter ist herrlichstes Sommerwetter und mit einer leichten Backstagbrise segle ich entlang Rügens Küste. Da wir Nordostwind haben, segle ich eine Kurs südlich durch Rügens Gewässer Richtung Greifswalder Bodden. Bis Stralsund geht es nur mit der Kraft des Windes. Dann kommt doch der Motor zum Einsatz, da an der Rügenbrücke der Wind auf "von vorn" gedreht hat. Um 19.15 Uhr bin ich in Stahlbrode fest. Ein netter Empfang durch den amtierenden Hafenmeister und die Gewissheit, das morgen früh der Wind auf West gedreht hat. Dann wird ein langer Schlag nach Osten folgen. Doch jetzt erst einmal ein Anleger und die Abstimmung im Hafen einfach auf sich wirken lassen...

 

Breege nach Stahlbrode

34,0 sm

28.05.2012

Der Tag fängt früh an. Wenig Wind, aber aus der richtigen Richtung, also ablegen und auf nach Osten. Der Wind nimmt gemächlich zu wie angesagt und läßt auch einige Segelabschnitte zu. Je weiter ich jedoch auf meinem 90°-Kurs unterwegs bin, desto mehr nimmt der Wind wieder ab. Also Aralwind zugeschaltet, damit das Reiseziel in erreichbarer Nähe bleibt.  Um 19.00 Uhr erreiche ich die Ansteuerungstonne Kolberg, das gebliebene Großsegel geborgen und per UKW in Kolberg angemeldet - keine Probleme - ein "you're welcome" und die Mole wird einlaufend passiert. Am Ende des Flußhafens erwartet mich eine topmoderne Marina und eine freundliche Hafencrew. Mit den wenigen deutschen Crews im Hafen kommt man auch schnell ins Gespräch, schließlich ist das hier nicht mehr unbedingt Chartereinzugsbereich ...

 

Stahlbrode bis Kolberg

85,0 sm

29.05.2012

Hafentag in Kolberg. Da das Wetter heute etwas windiger und spannend ist (Winddreher von West auf Nordost mit 6 Beaufort innerhalb von 1 Stunde), nutzen die Crews die Zeit, Kolberg näher kennen zu lernen. Auch ich mache einen ausgiebigen Landeinfall und der Spaziergang am Strand bestätigt unsere Entscheidung, heute hier zu verweilen.

 

Hafentag

 

30.05.2012

Um 07.00 Uhr ist das Hafenmeisterbüro besetzt und wir erfahren Neues zur geplanten Route. Die berühmten Schiessgebiete auf unserem Weg nach Osten sind gesperrt. Ich setzte also gleich Kurs auf die seewärtigste Ecke des Sperrgebietes ab und lege um 07.30 Uhr ab.

Mit Segeln ist zunächst nichts, da kaum Wind. Dafür setzt noch ein wenig Dünung vom gestrigen Tage nach. Als ich nach 30 sm meinen Kurs nach Osten korrigieren möchte, um an der Außenseite  des Sperrgebietes entlang zu segeln, werde ich kurze Zeit später per Funk aufgefordert, doch weiter nach Norden auszuweichen- das Sperrgebiet ist doch ein wenig größer gemacht worden (bis an die 24 sm-Linie). Insgesamt wird das ganze ein Umweg von insgesamt 28 sm, denn die Navy passt schön auf, das keiner vorzeitig den Kurs ändert. Umdrehen lohnt nicht, da dieses große Sperrgebiet auch für die nächsten Tage Bestand hat. Also Augen zu und durch. Dafür gibt es wie immer einen wunderschönen Sonnenuntergang zu beobachten. Gegen 23.30 Uhr nehme ich Funkkontakt mit dem Hafen Ustka auf und erbitte Einlaufgenehmigung. Es wird die erste Nachtansteuerung dieser Reise und so bin ich um 24.00 Uhr nach insgesamt 99 sm wieder fest im Hafen. Für einen Anleger und einen ersten Rundumblick nehme ich mir dann noch die Zeit...

 

Kolberg bis Ustka

99,0 sm

 

31.05.2012

Erst einmal ausschlafen, dann ein gutes Frühstück und der Tag kann beginnen.

Der Hafenmeister hatte mir einen Platz im Fischereihafen zugewiesen und jetzt sah ich, wieso. Fast der gesamte Hafen ist im Umbau begriffen und zumindest auf der Ortskernseite ist der Hafenbereich eine Großbaustelle. Der Fischereihafen ist die Notlösung - mit dem Charme alter und fast nicht mehr genutzter Industrie- und Hafenanlagen. Ein guter Fußweg von 30 min und man ist im Zentrum von Ustka. Hier sieht alles wieder normal aus. Nette Straßen und Häuser, viele kleine Geschäfte, Touristen und Einheimische und Leben auf der Strasse - eben ein Ostseeurlauberort.

Mittags lege ich dann ab. Wieder Kurs Ost. Nur mit der Genua auf Raumschotkurs entlang einer schönen Küste, vorbei an Europas größte Dünenlandschaft, dem Slowinzischen Nationalpark, nach Leba. Hier erwartet mich eine moderne Marina und erneut auch einige deutsche Crews, welche auf den Weg nach Osten sind. Wir plaudern am Steg.

Abends dann für mich die traurige Überraschung - die gestern und heute gemachten Fotos sind irgendwie weg - die neue Kamera hat also noch die eine oder andere Überraschung offen. Werde wohl noch einmal ausführlich in die Welt der digitalen Kameras eintauchen und ein wenig Nachhilfe einfordern.

 

Ustka nach Leba

31,0 sm

01.06.2012

Das mit der Kamera hat sich geklärt. Schön, das so ein Gerät so viele Knöpfchen und Taster hat. Jetzt fotografiert sie wieder.

Nach einem guten Frühstück nutze ich die Gelegenheit und bunkere Wasser und Diesel. Die Tanks sind wieder voll und so kann es weiter gehen. Windiges Wetter ist angesagt und es soll in den kommenden Tagen stürmisch werden. Ich entscheide mich für das Auslaufen und bin um 10.00 Uhr unterwegs. Eigentlich könnte ich heute bis Danzig durchfahren (sind ca. 65 sm), da ich jedoch keinen Crewwechsel habe und bereits 2 x in Danzig war, bleibe ich auf der Halbinsel Hel. Will hier Land und Leute ein wenig mehr kennen lernen und die angesagte Windzeit für Landausflüge nutzen. Von hier wird es dann direkt weiter gehen  bis Klaipeda.

Draussen wird nur die Fock gesetzt und gemütlich beginnt das Segeln gen Osten. In Höhe von Rozewie habe ich dann gute 6 Windstärken aus West und inzwischen auch ein wenig Welle (ca. 2-2,5 m). Hinzu kommt der Kapeffekt und so wird der Wind in Spitzen um die 32 Konten gemessen. "Caddy" nutzt das in der Welle zum Surfen und so ist die Fahrt durchs Wasser immer öfter über 10 Knoten (Spitzenwert 12,1 Knoten). Dabei läßt sich die Yacht jedoch sicher und gelassen steuern und läuft nicht aus dem Ruder. Gutes Schiff.

Um 16.00 Uhr bin ich in Wladyslawowo fest. Ein großer und fast immer anzusteuernder Fischereihafen am Fuße der Halbinsel Hel. Bin die einzige Yacht hier am Gästesteg und werde mal schauen, was Wind, Wetter, Land und Leute so machen...

 

Leba nach Wladyslawowo

35,0 sm

02.06.2012

Der zweite Hafentag auf diese Reise. Ich nutze ihn für einen ausgiebigen Spaziergang am Strand zum nördlichsten Leuchturm Polens - Rozewie.

Gestern bin ich dort vorbei gesegelt.

Beeindruckende und schöne Landschaft und eine schöne Anlage um den berühmten Leuchtturm herum, welche auf jeden Fall einen Besuch wert ist.

 

Spaziergang nach Rozewie

 

 
 
     
 
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