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25.06.-02.07.2016

 

Riga nach Tallinn

 

25.06.2016

Heute ist Crewwechsel. Die Sonne scheint dazu so, als wenn sie etwas nach zu holen hat. Die langsamste Bewegung verursacht Schweißausbrüche. Ich klare die Yacht auf und genieße das Deckswaschen, da es einige Erfrischung mit sich bringt...

Nachmittags ist die neue Crew komplett. Begrüßung an Bord, Check in, Creweinkauf, Einweisung in die Yacht und die Gepflogenheiten der Marina, dann gehört Riga uns. Ein Ausflug in die Altstadt und ein netter Abend stehen auf dem Programm...

 

  Riga Hafentag
26.06.2016

Um 08.00 Uhr ist Frühstückszeit an Bord. Anschließend folgt die Sicherheitseinweisung und wir legen ab. Um 09.30 Uhr sind wir unterwegs. Vor uns in der Daugava wird noch ein großes Schiff gewendet und wir schauen fasziniert zu, wie die Schlepper ihren Dienst versehen.

Kurz vor der Ausfahrt in den Golf von Riga setzen wir die Segel und sind unterwegs. Kurs ist Raumschots und mit 3 bis 3,5 Knoten segeln wir Richtung Nordosten. Irgendwann verabschiedet sich der Wind und wir motoren weiter Richtung Skulte, unseren ersten Hafen auf unserer Entdeckungstour entlang der Ostküste. Fünf Seemeilen vor Skulte setzen wir noch einmal die Segel, um wenigsten ein wenig Wind zu spüren und Abkühlung in der Hitze dieses Tages zu finden.

Um 16.00 Uhr laufen wir in Skulte ein, ein Industriehafen, hinter dem ein Flusslauf endet, an dem sich ein Fischereihafen befindet mit einem kleinen Steg für Sportboote. Nicht der Renner für einen Liegeplatz, wir stellen auf Eigenbetrieb um und entdecken ein wenig die Umgebung des Ortes...

 

  Riga nach Skulte

29,0 sm

27.06.2016

Wir hatten abends noch nette Kontakte mit Anwohnern von Skulte und so einiges über den Ort und das Leben hier erfahren. Nachts hat uns dann ein kräftiges Gewitter in Atem gehalten.

Der Morgen beginnt mit einem Frühstück um 07.30 Uhr und einen anschließenden kurzen Ausflug zum hiesigen Supermarkt. Um 09.20 Uhr legen wir ab. Unser Ziel ist der kleine Seglerhafen Kuivizi. Er wurde uns wiederholt als angenehmer Zwischenstopp empfohlen. Die Ansteuerung sei nur bei auflandigen Winden sehr spannend und nicht zu empfehlen.

Kurz hinter der Ausfahrt von Skulte setzen wir die Segel. Kurs Nord zur Ansteuerung von Kuivizi. Eine Stunde später entscheiden wir uns zu reffen. Wir legen gleich das zweite Reff ins Großsegel und wissen eine Stunde später auch warum. Der Wind hat gute 20 Knoten aus West und langsam baut sich der Seegang auf. Kuivizi wird als Zielhafen für heute gestrichen, zumal auf unserer elektronischen Seekarte von diesem Hafen nur die Einfahrt und das Hafenbecken sichtbar sind, die Ansteuerung jedoch ist ein Gebiet ohne jegliche Angaben. Da sind auf meiner NV-Verlagsseekarte mehr Informationen enthalten. Wir segeln weiter nach Kihnu, wechseln unterwegs die Gastlandflagge und sind 18.45 Uhr nach 56 Seemeilen und gutem Segelwind aus West in Kihnu fest. Es ist wie verhext, gestern in Skulte waren wir alleine - nach Hafenkenntnis sogar verständlich. Hier in Kihnu sind wir erneut allein ???

Wir genießen die Ruhe und die inzwischen wieder scheinende Sonne und machen noch einmal einen Landeinfall...

 

  Skulte nach Kihnu

56,0 sm

28.06.2016

In der Nacht kam doch noch eine Yacht. Das haben wir jedoch erst am nächsten Morgen bemerkt.

Wir frühstücken um 08.00 Uhr und machen uns klar zum Ablegen.

Um 09.40 Uhr sind wir unterwegs. Der Himmel ist noch leicht bewölkt, es ist jedoch mild und es weht eine leichte Brise aus West.

Zunächst motoren wir das enge Fahrwasser gen Norden entlang der Küste Kihnus. Eineinhalb Stunden später können wir die Segel setzen und genießen das Gurgeln des Wassers am Rumpf. Wir können den Kurs nach Lounaranna mit einem langen Segelschlag durchfahren und treffen unterwegs einige Yachten, welche unseren Kurs kreuzen. Die Sommersegelsaison hat jetzt auch hier begonnen.

Entspannt segeln wir in die Bucht vor Lounaranna und bergen erst an der  ersten Fahrwassermitteltonne die Segel. Olaf, der Hafenmeister, erwartet uns bereits und hilft uns beim Anlegen. Eine freundliche Begrüßung und wir sind da. Den Anleger genießen wir bei Olaf in der Bar. Ein schöner Abend in einer lauschigen Bucht erwartet uns...

 

  Kihnu nach Lounaranna

37,0 sm

29.06.2016

Ein ruhiger, sonniger und windstiller Morgen mit einer wunderbaren Atmosphäre in der Bucht weckt uns. Die Badesachen werden angezogen und es geht zunächst in das Meer. Die Wassertemperatur beträgt 19°.

Um 08.00 Uhr frühstücken wir. Anschließend werden noch einige Erledigungen, Telefonate und Mailchecks gemacht, dann legen wir ab.

Es ist 10.00 Uhr und inzwischen weht eine leichte Brise. Wir motoren zunächst gegen an aus der Bucht, können nach 4,5 Seemeilen auf Halbwindkurs gehen und segeln. Irgendwann kommt wieder die Aralfock zum Einsatz, da wir auf Vorwindkurs kaum noch Fahrt machen. Wir passieren die Fähre Virtsu nach Kuivastu und gehen auf nördlichen Kurs Richtung Heltermaa. Es wird ein Wettstreit zwischen Segeln und motoren, den gegen 16.00 Uhr der Motor gewinnt.

Um 18.15 Uhr sind wir in Heltermaa fest. Die Marina ist wie immer überschaubar gefüllt. Der sofortige Gang zum Hafenmeister bringt etwas Ernüchterung. Die ausgewiesene Einkaufsstelle gibt es nicht mehr. Der nächste Supermarkt sei 23 km entfernt. Wir nutzen die Chance und essen im nahe gelegenem Hotel unser Abendessen und melden uns gleich für das Frühstück an. Dort bekommen wir auch noch Kleinigkeiten für unterwegs.

Trotz des Fährverkehrs ist der Hafen ruhig und wir können den Abend im Cockpit bei einem guten Schluck genießen...

 

  Lounaranna nach Heltermaa

 

30.06.2016

Es regnet am Morgen und es wird auch am Vormittag noch so bleiben. Wir sind um 08.00 Uhr im Bistro des Hotels und frühstücken gemütlich.

Um 09.25 Uhr legen wir ab. In der Einfahrt begegnen wir den Fähren und setzen anschließend die Segel. Auf Grund des südlichen Windes haben wir uns entschieden, zunächst Richtung Rohuküla durch den Rukkikanal zu segeln, um anschließend nordwärts durch die Insellandschaft Richtung Dirhami zu fahren.

Gegen Mittag ist die letzte Regenwolke Richtung Nordost verzogen und die Sonne wird unser Wegbegleiter. Der Wind weht stetig aus südwestlicher Richtung und bringt uns gut voran.

Erst kurz vor Dirhami schläft der Wind kurzzeitig ein und wir starten den Motor. Der Wind dreht dann auf West, wir sind jedoch schon in der Ansteuerung zum Hafen und konzentrieren uns auf das mit Steinen gesäumte Fahrwasser.

Der Hafen ist gut belegt, wir finden aber auch noch freie Liegeplätze und machen am Schwimmsteg fest.

Der Gang zum Check In beim Hafenmeister beantwortet auch die Frage nach einen kleinen Kaufmannsladen positiv und das Gasthaus im Hotel ist ebenfalls geöffnet und bietet sogar ein Frühstücksbüfett. So steht einem schönen und entspannten Abend nichts mehr im Wege...

 

  Heltermaa nach Dirhami

34,0 sm

01.06.2016

Wir sind heute eine Stunde früher unterwegs, da der Segelabschnitt bis Tallin doch etwas länger ist und die Windprognose von Schwachwind ausgeht. Zuvor gab es jedoch das morgendliche Bad in der Ostsee und ein ordentliches Frühstück.

Um 08.00 Uhr haben wir abgelegt. Zunächst sind wir per Motor unterwegs und nehmen Kurs Richtung Tallinn. Auf See zeigt unser Windmesser dann doch segelbare Werte und wir setzen die Segel.

In den kommenden Stunden wird es ein bunter Mix aus einer Windstärke bis vier Windstärken und alles auf Am-Wind-Kursen. So sind wir um 17.30 Uhr vor der Einfahrt zur Old City-Marina Tallinn und warten auf die Freigabe zum Passieren des Fährhafens. Nach ca. 30 Minuten können wir das Fährbecken passieren und laufen in die gut gefüllte Old City-Marina ein. Wir finden einen der letzten freien Boxenplätze und sind angekommen. Ein guter Schluck traditionsgemäß als Anleger getarnt beendet diese schöne Törnwoche entlang der estnischen Küste...

  Dirhami nach Tallinn

54,0 sm

 

 

 

     

 
     
 
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