Mittags bin ich in Breege und belade unsere Yacht mit den Utensilien, welche ich hoffe, in den nächsten 4 Monaten zu gebrauchen. Nebenbei wird noch einmal alles gecheckt. Dann begrüße ich meine erste Crew. Wir machen uns mit der Yacht vertraut und besorgen den ersten Creweinkauf. Abends im "Steghaus" dann der Begrüßungsabend und der Fussballkrimi live. Dann sind wir wieder an Bord und die Reise kann eigentlich beginnen.

Der Morgen weckt uns mit dem "angenehmen" Geräusch von vielen Regentropfen auf dem Deck. Wir frühstücken, klaren auf und ich mache die Sicherheitseinweisung mit der Crew. Das Wetter noch schnell geprüft und dann die Entscheidung, mit kleinen Schritten unsere große Reise zu beginnen - wir segeln bis Kloster. Wir sind ja nicht auf der Flucht...

Um 15.45 Uhr sind wir in Kloster fest. Der Hafen ist fast leer und wir genießen die ersten Stunden des Unterwegssein im Cockpit. Ein wenig Landeinfall auf Hiddensee und ein netter Abend im gleichnamigen Gasthaus. Mit dabei sind zur meiner großen Freunde Inge und Wolfgang von der "Bran". Wir hatten uns vor 2 Jahren auf meiner Norwegenreise kennen gelernt und den Kontakt nicht mehr verloren. Während die "Bran" morgen auf Ostkurs Richtung Bornholm ablegt und weiter der schwedischen Küste nach Norden folgen wird, werden wir nach Nordwest aufbrechen und nach Klintholm segeln.

Und im Herbst sehen wir uns dann wieder...

13,0 sm

Nachdem der Abend auf der "Bran" spät  ausgeklungen ist, begrüßt uns am Morgen die Sonne. Eine leichte Brise aus Nordost und ein fast wolkenloser Himmel. Wir verabschieden uns von Inge und Wolfgang und legen ab. Im Libben werden wir ordnungsgemäß durch unsere Küstenwache ausklariert und dann gehen wir auf Nordostkurs. Ein wunderschöner Segeltag bei 3 Windstärken bringt uns gut voran. Erst kurz vor Klintholm fallen die Segel und wir müssen den Motor starten, damit wir den Hafen doch noch erreichen - Wind ist inzwischen umlaufend Null. Ein leerer Hafen, dänische Gastfreundschaft, ein WLAN-Netz und nach wie vor Sonne, was will man (ich) mehr...

40 sm

Der Himmel ist bezogen und wir haben leichten Nordwind. Ein Blick auf den Dänischen Wetterdienst verheißt uns für die kommenden Tage Wind aus Ost mit Stärke 6  - 7. Wir entschließen uns, nicht weiter in den Grönsund zu fahren, sondern uns je nach Windlage nach Nordost vorzuarbeiten. Wir koppeln noch einmal vor und legen um 09.00 Uhr ab. Zunächst können wir noch segeln, dann schläft der Wind wie prognostiziert ein. Also weiter mit ARAL-Fock und Kurs Falsterbokanal - der dortige Verein hat eine Sauna. Ca. 10 sm vor Falster dreht der Wind wie vorhergesagt auf Ost und nimmt schnell zu. Wir segeln die letzten Meilen und gehen pünktlich 16.00 Uhr durch die Brücke. Anschließend machen wir die Leinen fest, schauen uns die Regenwolken südlich von uns an und genießen die Sonne über uns ...

37,0 sm

Mit Wind und Regen beginnt der Tag. Noch einmal Wettercheck, dann das Ölzeug an und die Leinen losgebunden. Gleich noch die Fock gesetzt und wir sind wieder unterwegs. Unser Kurs führt uns Nordwärts, der Malmöbrücke entgegen und dem schönen Wetter. Zuvor aber noch ein Paar Regenschauer mitgenommen und als wir dann die Marina Malmö Dockan erreichen, hat sich die Sonne durchgesetzt. Der obligatorische Anleger mit den Huldigungen von Rasmus und Neptun und dann ruft die Altstadt Malmö zum Shopp In...

19,5 sm

Eigentlich wollten wir rüber nach Dragör, da der Wind am Freitag aber aus Nord kommt und wir nicht unbedingt aufkreuzen wollten nach Kopenhagen, haben wir uns bei dem guten Ostwind für Helsingör entschieden. Ablegen ohne Ölzeug, Groß und Genua gesetzt und auf Nordwestkurs. Vorbei an der Insel Ven und dann kam der angekündigte Winddreher, wir können aber Helsingör mit 2 Schlägen noch anliegen und sehen südlich von uns einen dunklen Himmel.

Fest in Helsingör, wird dann der Grillabend für den bevorstehenden lauen Sommerabend vorbereitet. Später sitzen wir dann entspannt auf der Mole, genießen den Abend und den Sonnenuntergang...

32,5 sm

Wolkenloser Himmel am Morgen und ein menschenleerer Strand. Schnell wird der Gedanke in die Tat umgesetzt, wir gehen baden. Das Wasser ist ertragbar frisch und tut gut. Danach Frühstück an Bord und ein kleiner Spaziergang durch Helsingör. Gegen Mittag legen wir dann ab. Kurs Süd mit Wind aus Nord. Auf der Hälfte der Strecke schläft der Wind ein und es beginnen sich dunkle Wolken hinter uns zu bilden. Unter Motor fahren wir weiter bis Kopenhagen und bekommen nur ein Paar Tropfen ab. Die Stadt empfängt uns mit dem Fieber eines Heavy Metall Festivals und ist voller Dynamik. Es ist faszinierend und anstrengend zugleich. Gegen 01.00 Uhr sind wir wieder an Bord und fallen geschafft in die Koje.

24,0 sm

Ausschlafen, Frühstück und Sachen packen. Heute heißt es erstmals Abschied nehmen. Die erste Etappe ist erfolgreich zu Ende gegangen. Während in Deutschland die Luftfeuchtigkeit ungeahnte Höhepunkte erreichte, haben wir eine angenehme Sommersonnensegelwoche gehabt.

Abschied nehmen und ein Wiedersehen versprechen und dann geht es weiter für die SY "LAON" und mich in Richtung Norden...