17.07. |
Am frühen Nachmittag ist die neue
Crew komplett. Wir machen eine kurze Einweisung in die Yacht und
legen ab zum Stadthafen. Dort wird die Bordverpflegung
aufgefüllt und dann heißt es wieder Leinen los. Erst ein wenig
per Motor und dann können wir wieder auf Nordkurs gehen. Unser
erstes Ziel ist Raippaluoto, ein kleiner niedlicher Hafen mit einem
guten Lokal, weshalb auch viel Finnen hier nur zum Essen
anlegen. So ist hier ein ständiges Ein- und Auslaufen angesagt,
aber es ist trotzdem schön hier. Abends ist dann Livemusik und
wir wollen mal schauen, wie hier so gefeiert wird... |
Vaasa nach Raippaluoto
Distanz : 15 sm |
18.07. |
Das
Wetter ist umgeschlagen und es weht kräftig aus Süd, Tendenz
zunehmend - in Böen sind bis 14 m/s angesagt. Wir legen ab und
gehen erneut auf Raumschotkurs. Noch sind die Windverhältnisse
moderat und wir sind gut unterwegs. Zum Nachmittag nimmt dann
der Wind wie angesagt zu. Da wir jetzt im freien Seeraum sind,
baut sich auch ein wenig Welle auf. Gegen 18.00 Uhr kommt dann
die Ansteuerung nach Pietarsaari in Sicht und wir laufen ein.
Der Hafen ist gut belegt, aber wir und die vor uns einlaufende
Yacht finden problemlos noch einen Platz. 19.30 Uhr sind wir
dann fest. Die Hafengebühr wird bezahlt, der Anleger ist fällig
und die Sauna wird reserviert für uns.
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Raippaluoto nach Pietarsaari
Distanz : 52 sm |
19.07. |
Nach
einem Check unserer Vorräte bunkern wir noch einmal nach, da wir
bei unseren kommenden Etappen unter Umständen wenig nachrüsten
können. Um 11.15 Uhr legen wir dann ab und verabschieden uns.
Kein Wind, keine Wolken und das Meer ganz ruhig - wieder einmal
ein Tag für unsere Aralgenua. Es ändert sich auch den ganzen Tag
nicht und so nutzen wir die Zeit neben der Wache zur ganz
normalen Bordroutine - Lesen, essen und trinken sowie ab und zu
ein Nickerchen. Um 19.30 Uhr haben wir dann die spannende
Einfahrt nach Pikku-Mansitta geschafft und sind fest. Und es
gibt hier außer Boote und Stege und ein Paar Häuschen wirklich
nichts ...
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Pietarsaari nach Pikku-Mansikka
Distanz : 46 sm |
20.07. bis
21.07. |
Nach
einem guten Frühstück verlassen wir den kleinen Hafen. Wir
können gleich Segel setzen und sind erst einmal ein Paar Meilen
unterwegs, bevor uns der Wind verläßt. Also weiter mit Motor.
Nachmittags kommt wieder Wind und mit 2 - 3 kn segeln wir
gemütlich gen Norden. Da das Wetter gut ist, beschließen wir,
einen Hafen auszulassen und die Nacht durchzusegeln. Der Wind
nimmt auf 4 Bft., später auf 5 Bft., zu und wir können mit gutem
Raumschotkurs 5 - 6 kn machen. Auf den Sonnenuntergang müssen
wir lange warten. Endlich, um 23. 19 Uhr ist es dann soweit.
Kurze Zeit später passieren wir den letzten Breitengrad unserer
Reise, den 65. Breitengrad. Es wird eine helle, klare Nacht und
wir kommen gut voran. 03.37 Uhr kommt dann auf MgP 30° die Sonne
wieder zum Vorschein. Wir sind in der langen Ansteuerung von
Oulu und können dann endlich um 06.50 Uhr die Leinen fest machen
in einer modernen und schönen Marina direkt am Centrum der
Stadt. Nach dem obligatorischen Anleger gehen wir zunächst
einmal in die Koje, um dann später die Stadt zu erkunden...
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Pikku-Mansikka nach Oulu
Distanz : 100 sm |
22.07. |
Nach Auswertung der aktuellen
Wetterinformationen beschließen wir, das bevorstehende Sturmtief
in Oulu abzuwarten und machen einen Hafentag. Laut
Wetterprognose können wir dann morgen Mittag weiter.
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Hafentag Oulu |
23.07. |
Nachdem
sich der Sturm in der Nacht ausgetobt hat, empfängt uns ein
sonniger Morgen, aber noch mit reichlich Wind. Bis zum Mittag
ist dann das Barometer um 17 Hektopascal gestiegen (seit
Mitternacht) und der Wetterbericht spricht von abflauenden
Winden zum späten Nachmittag. Um 15.00 Uhr laufen wir aus. Noch
ist Südwest um 5 Bft. Wir bleiben in der Landabdeckung und
segeln vor bis zur Insel Röytta, einem schönen Naturhafen. Dort
sind wir dann gegen 20.00 Uhr fest und verbringen den Abend mit
gegrilltem Fisch (vom Fischer) am Lagerfeuer ...
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Oulu nach Röytta
Distanz : 25 sm |
24.07. |
Wir legen um 10.00 Uhr ab und haben
noch ein wenig Wind, so das wir Segel setzen. Zum Mittag ist
dann der Wind gänzlich eingeschlafen und unsere Aralfock ist
wieder im Einsatz, Kurs Nord. Vor uns taucht immer mehr Land
auf, ein untrügerisches Zeichen, das wir uns unserem Ziel, dem
nördlichen Ende der Ostsee, nähern. Gegen 19.00 Uhr sind wir
dann in Puotikari fest, dem letzten finnischen Gästesteg in der
Mündung des Tornionjoki, an der finnisch - schwedischen Grenze.
Die finnische Stadt Tornio und das gegenüberliegende Haparanda
sind noch 7 -8 km nördlich von uns entfernt und mit unserer
Yacht nicht erreichbar. Der Gästesteg ist nahe einer großen
Industrieanlage gelegen und nichts weist darauf, das hier
die Ostsee ihr Ende hat. Ein Paar einheimische Boote und 3
Gastsegler sind heute hier untergekommen. Abends wird die
Holzsauna angeheizt und wir verbringen unseren letzten Abend auf
finnischer Seite bei einem guten Schluck Bier...
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Röytta nach Puotikari
Distanz : 43 sm |
25.07. |
Wir sind früh aufgestanden und
unterwegs. Gegen 10.00 Uhr haben wir dann in Haparanda
festgemacht, der Ort, der einmal der Ausgangspunkt dieser
Reiseidee gewesen ist. Wir spazieren durch den Hafen und statten
dem Vereinsgebäude des örtlichen Segelclubs einen Besuch ab.
Hier haben sich bereits viele andere Yachten verewigt, alle vom
Wunsch getrieben, einmal in Haparanda zu sein. Wir tragen uns
auch in das Gästebuch ein und machen die obligatorischen
Erinnerungsfotos. Mittags legen wir dann ab, wir wollen weiter,
noch nördlicher. Unser Ziel ist Törehamn. Das Wetter ist nicht
mit uns (Regen und viel Wind). Trotzdem kommen wir gut voran. Um
20.00 Uhr sind wir dann in Törehamn fest. Hier gehts wirklich
nicht weiter und die Tonne im Hafen erinnert an die Einmaligkeit
des Ortes. Wir lassen das Erlebnis einfach wirken und haben
einen entspannten Abend am nördlichsten Liegeplatz der Ostsee
...
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Puotikari nach Haparanda und weiter
nach Törehamn
Distanz : 53 sm |
26.07. |
Guter Nordostwind läßt die Entscheidung
leicht fallen, wieder abzulegen. Zuvor hinterlegen wir noch
unsere Crewliste mit einem Erinnerungswimpel im Briefkasten an
der Positionstonne und tragen uns in das Gästebuch ein. Dann
Segel gesetzt und wieder südwärts. Zunächst kommen wir gut
voran, doch am späten Nachmittag schläft dann der Wind ein.
Wieder ein Paar Motormeilen mehr. Um 19.45 Uhr sind wir dann in
Lulea fest. Eine schöne Marina direkt im Zentrum und eine Stadt,
welche zum Landgang einlädt...
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Törehamn nach Lulea
Distanz : 37 sm |
27.07. bis
28.07. |
Ein kräftiges Gewitter weckt uns am
Morgen. Später dann, nachdem wir vormittags unsere Vorräte noch
einmal aufgefrischt haben und unsere Tanks gefüllt wurden, legen
wir um 12.30 Uhr ab. Die Sonne scheint wieder und wir wollen
einen langen Schlag nach Süden fahren. 2 Stunden später tasten
wir uns im Nebel durch die Inselwelt. Der Nebel ist genauso
schnell weg wie er gekommen ist, dafür nimmt der Wind zu. Wir
wechseln das Vorsegel und gehen auf die Kreuz. Es folgen bis
nach Mitternacht lange Kreuzschläge durch eine interessante See,
der Wind bläst mit 6 bis 7 Bft. Nach Mitternacht nimmt der Wind
dann rasch ab und wir müssen mit Unterstützung unseres Motors
die letzten Meilen absolvieren. Um 04.00 Uhr sind wir in
Furuögrund fest. Eine abwechselungsreiche Überfahrt wird noch
einmal kurz beim morgendlichen Anleger ausgewertet und eine
wohlverdiente "Nachtruhe" ist der Lohn...
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Lulea bis Furuögrund
Distanz : 75 sm |
28.07. bis 29.07. |
Nach einen guten Frühstück zu
nachmittäglicher Zeit und dem Vorliegen aller notwendigen
Wetterinformationen beschließen wir, die derzeitige Wetterlage
noch zu nutzen, um soweit wie möglich südwärts zukommen. Wir
legen gegen 15.30 Uhr ab und haben eine spiegelglatte Bottenvik
vor uns. Unter Motor kommen wir gut voran. Immer wieder erleben
wir imposante Spiegelungen am Horizont und haben verschiedene
Nebelbänke vor uns. Wir sichten sogar einige Robben. Zum Abend
bezieht sich dann der Himmel und am Horizont sind erste Gewitter
auszumachen. Als sich auch vor unserem Bug eine Gewitterfront
aufbaut, beschließen wir abzudrehen und einen sicheren Hafen
anzusteuern. Laut Seekarte gibt es einen Anleger in Kallviken,
Einfahrt betonnt und mit Richtfeuer. Eine weitere Yacht, welche
uns entgegenkam, hat ebenfalls kurz zuvor den Kurs in diese
Richtung geändert. Gemeinsam laufen wir nach Kallviken und sind
Mitternacht fest an einer Betonpier in einer schönen Bucht. Da
wir noch nicht in die Koje wollen, machen wir noch unseren Grill
an und geniessen das Naturschauspiel von einem sicheren
Liegeplatz aus ...
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Furuögrund bis Kallviken
Distanz : 48 sm |
29.07. bis 30.07. |
Nachdem uns das Wetter am 29.07. nicht gut
gesonnen war und wir einen Hafentag in diesem schönen
schwedischen Fjord verbracht haben, sind wir dann am Morgen des
30.07. ausgelaufen. Da das Wetter sich kurzzeitig beruhigt
hatte, sind wir mit "optimierter" Geschwindigkeit Richtung Süden
gestartet. Das nächste Starkwindfeld war schon im Anmarsch.
Zuvor der inzwischen bekannte Seenebel und dann begann es wieder
zu wehen. Wir können dann die Aralfock gegen die Genua
austauschen und waren gut unterwegs. Gegen 18.45 Uhr sind wir
dann in Patholmsviken (Umea) eingelaufen. Inzwischen wieder
böiger Südwest mit 5 bis 6 Bft., Tendenz zunehmend. Für uns
spielt das jedoch keine Rolle mehr, da wir einen guten
Liegeplatz haben und morgen erneut ein Crewwechsel stattfindet.
Der Segelclub hier hat eine Sauna und dort wollen wir unsere 4.
Törnetappe gebührend beenden...
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Kallviken nach Umea
Distanz : 53 sm |