Logbuch ab 26.08.2023

26.08.2023     Tananger nach Sirevåg     32,0 sm

Eigentlich wäre am Sonntag, den 27.08. wieder ein Crewwechsel geplant. Da die jetzige Crew jedoch für 14 Tagen an Bord ist, haben wir etwas Vorlauf und fahren einfach weiter…

Wir stehen früh auf, frühstücken und gehen noch einmal in den örtlichen Supermarkt, um uns für die kommenden Tage auszurüsten.

Um 09.20 Uhr legen wir ab.

Wir schauen noch einmal auf unseren gastfreundlichen Hafen zurück und gehen auf Kurs Richtung Jærens Rev.

Wir passieren erneut das Leuchtfeuer Feistein und biegen bereits vor der Untiefetonne Jærens Rev in Richtung Süden ab. Erneut wird es ein Motortörn, da der Wind zunächst gegen Null tendiert.

Erst vor der Einfahrt nach Sirevåg bezieht sich der Himmel dunkel und damit verbunden kommt auch ein wenig Wind auf. Dazu kommt der lang angekündigte Regenschauer.  

Wir laufen ein, passieren die imposante Mole und werden im Hafen durch eine neue Steganlage überrascht. Dort sollte es eigentlich flach sein und einige Steine an der Meeresoberfläche sichtbar sein. Wir finden jedoch eine nagelneue Schwimmsteganlage vor und tasten uns vorsichtig heran. Die Wassertiefe passt, aufpassen muss man nur bei der Verankerung des neuen Schwimmsteges, welche jedoch an markanter Stelle mit einer weißen Boje gekennzeichnet ist.

Es ist 15.30 Uhr, als wir fest sind. Der Regen ist in leichten Niesel übergegangen und das Wolkenbild verspricht Wetterbesserung.

Später bekommen wir noch Besuch von Vereinsfreunden aus Bielefeld, welche hier in Norwegen Urlaub machen. Die Wiedersehensfreude ist groß, wir trinken gemeinsam Kaffee an Bord und plaudern über alles Mögliche. Später heißt es dann Abschied nehmen, da sie die Heimreise antreten müssen und die Fähre nicht warten wird.

Wir spazieren ein wenig durch den Ort und lassen die Ruhe und das inzwischen wieder schön gewordene Wetter auf uns wirken…

27.08.2023     Sirevåg nach Kirkehamn     31,5 sm

Das stille Wasser im Hafen lässt Blicke auf den Untergrund zu. Wir haben gestern noch mit einem norwegischen Kollegen gesprochen. Der innere Teil des Hafens wurde komplett umgestaltet, ist jetzt tiefer und hat Platz für den von uns vorgefundenen Schwimmsteg mit Strom- und Wasserschluss. Die Wassertiefe am Kopf des Steges beträgt ca. 3,0 m (Beachte die Verankerung des Stegs in der Stegmitte…) Ansonsten scheint die Wassertiefe im hinteren Teil auf jeden Fall tiefer zu sein als in den derzeitigen Seekarten verzeichnet…

Aus unserer Sicht hat Sirevåg dadurch natürlich gewonnen, zumal ein Sanitärcontainer am Stegende für WC und eine Dusche sorgt.

Wir verabschieden uns nach dem Wettercheck.

Es gibt noch Regenwolken am Himmel im Süden, die Nordrichtung stimmt dagegen optimistisch. Nur das mit dem Wind müssen wir noch üben. So motoren wir erneut nach Süden und nutzen die Chance, einmal vor Åna-Sira die Angel ins Meer zu werfen. Der Erfolg lässt nicht lange auf sich warten, 2 Lachse, 1 Dorsch und eine verwertbare Makrele (die Kleinen gingen wieder zurück in ihre Heimat).

Es wird 16.15 Uhr, als wir von Norden kommend in die Felslandschaft von Hidra einlaufen.

Eine viertel Stunde später sind wir fest in Kirkehamn, am Gastseg vor dem Restaurant Isbua.

Das Lokal ist noch geöffnet, wir begleichen unsere Hafengebühr und nutzen die Zeit, um noch einmal Ort und Landschaft zu erkunden und zu entdecken…

28.08.2023     Kirkehamn nach Farsund     22,5 sm

Nach einer ruhigen Nacht schafft der Ausblick aus dem Cockpit gute Laune und auch gute Aussichten auf einen schönen Segeltag.

Es soll nicht regnen, der Wind soll aus nordwestlicher Richtung kommen mit Stärke 3 bis 4. Wir bereiten alles vor und machen uns klar zum Ablegen.

Um 09.20 Uhr lösen wir die Leinen. Wir schauen uns noch einmal in der schönen Bucht um und gehen auf Kurs Richtung offene See.

Dort können wir sofort die Genua setzen und mit Raumschotkurs das Leuchtfeuer Lista anliegen. Wir haben zunächst eine kleine, kabbelige See, welche jedoch schnell zunimmt. Auch der Wind nimmt langsam zu. Wir passieren das Leuchtfeuer Lista und folgen der Küste Richtung Lindesness.

Inzwischen haben wir fünf Windstärken aus Nordwest mit Böen und eine gute Welle, was uns zügig voranbringt. Kurz nach Mittag gibt es eine Gale Warning des norwegischen Küstenfunks. Der Wind nimmt weiter zu und das steuern in der achterlichen See ist schon spannend. Da zum Nachmittag noch mehr Wind kommen sollen, entscheiden wir uns zum Ablaufen nach Farsund.

Wir haben inzwischen die Genua etwas gerefft und können bis kurz vor Farsund in den Fjord hineinsegeln. Um 12.55 Uhr bergen wir die Genua und sind 30 Minuten später in Farsund fest.

Wir liegen direkt vor dem Supermarkt, die Sonne scheint und trotz des frischen Windes haben wir die besten Aussichten auf einem schöner Nachmittag in dem kleinen Städtchen…

29.08.2023     Farsund nach Lillehavn     13,0 sm

Der Wind hat sich gelegt und es gibt gute Aussichten auf Sonne für den heutigen Tag. Nach dem Frühstück nutzen wir die Chance des nahen Supermarktes (10 m) und füllen noch einmal unsere Vorräte auf.

Um 10.15 Uhr legen wir ab.

Segelwind ist noch nicht vorhanden, so geht es mit Motor durch die Schärenlandschaft vor Farsund. Wir haben uns für den etwas anspruchsvolleren Weg durch Korshamn bis direkt vor die felsige Landschaft von Lindesnes entschieden.

Es lohnt sich und ist sehr beeindruckend bezüglich der Landschaft.

Um 12.20 Uhr haben wir Lindesnes gerundet und fahren in das Seegebiet Südnorwegens ein. Unser erster Hafen ist keine zwei Seemeilen weiter, Lillehavn. Wir wollen von dort aus noch einmal zurück nach Lindesnes zur berühmten Südspitze Norwegens, diesmal jedoch zu Fuß.

Um 13.00 Uhr sind wir in Lillehavn fest. Natürlich sind wir wieder einmal alleine hier, nur einige Angelboote sind noch im kleinen Hafen und auf See.

Unser Ausflug zum Cup auf dem Landweg dauert insgesamt vier Stunden, lohnt sich jedoch auf jeden Fall.

Zum Abend bezieht sich der Himmel und pünktlich zum Sonnenuntergang kündigt sich der erste Regenschauer für die Nacht an…

30.08.2023     Lillehavn nach Båly (Spangereidkanalen)     4,0 sm

Der Wind hat auf Ost gedreht und wird uns in den kommenden Tagen erneut immer wieder einmal mit Regen versorgen. Zwischenzeitlich lässt die Sonne jedoch so viel Spielraum, das wir immer wieder längere trockene Phasen haben werden.

Wir frühstücken und verabschieden uns von Lillehavn. Heute haben wir nur eine kurze Etappe im Plan. Wir wollen nach Båly (Spangereidkanalen), um uns den alten Kanal anzuschauen, welchen früher die Fischer gebaut und genutzt haben, um die gefährliche Umfahrung von Lindesnes zu vermeiden. Das ganze wollen wir mit einem Angelversuch erweitern.

Um 09.55 Uhr legen wir ab. Nach zwei Seemeilen fällt der Angelhaken ins Meer, bringt jedoch nicht gleich den gewünschten Erfolg. Dafür zieht am Horizont eine dunkle Wand auf. Wir brechen unseren Angelversuch ab und nehmen Kurs auf die neue Marina in Båly.

Laut Hafenhandbuch (Havneguiden 3 und auch ganz neu Per Asmuss – Norwegen 1000 Orte für Wassersportler Band 1 – Ost) ist der Hafen neu ausgebaut jedoch mit dem Hinweis sehr flach. Langsam tasten wir uns in die Einfahrt. Laut elektronischer Seekarte soll dort ein Stein mit 1,8 m Tiefe liegen. Wir finden in der Einfahrt eine gelotete Tiefe von 6,5 m vor. An Steuerbord, wo der Gasthafen sein soll, sind die Plätze reserviert für Lotse und Fischerei, dafür ist der erste lange Schwimmsteg für Gastlieger vorgesehen. Dort in diesem ersten (südlichen Becken) gehen wir längsseits an den Schwimmsteg. Die gelotete Wassertiefe ist hier immer noch 4, 0 m. Trotzdem ist natürlich Vorsicht und nautische Sorgfalt geboten. Wir sind zumindest sicher und mit tiefen Wasser gut an einen schönen Liegeplatz gekommen.

Es ist 13.00 Uhr und pünktlich mit dem letzten Kopfschlag auf der Klampe beginnt ist stark zu regnen. Den Nachmittag wollen wir mit der Erkundung der Umgebung und dem Besuch des nahegelegenen und kurzen Kanals gestalten…

31.08.2023     Båly nach Mandal     16,5 sm

In der Nacht hat es noch einmal kräftig geregnet, dafür hat uns dann am Morgen die Sonne begrüßt. Und es soll heute so bleiben…

Gestern haben wir auf unserer Entdeckungsreise durch Båly noch so einiges Interessantes gesehen. Der Kanal selbst ist modernisiert und der Wanderweg am Kanal mit vielen Informationen ausgestattet. Am anderen Ende haben wir in den nördlichen Fjord von Lindesnes hineingeschaut. Der Ort selbst entwickelt sich zu einem kleinen Venedig, viele Häuser am Wasser, viele neue kleine Hafenbecken und Seitenkanäle und als ein besonderes Highlight das Restaurant „under“, wo kulinarische Genüsse 5,5 m unter weder Wasserlinie vor einem großen Schaufenster serviert werden…

Wir frühstücken und gehen wieder auf Tour, Båly ist auf jeden Fall ein kleiner Ort zum Wiederkommen auf der Reise nach Norden im kommenden Jahr.

Es ist 10.25 Uhr. Wir sind wieder unterwegs. Der Wind weht aus Ost, ein Segelversuch brechen wir ab zugunsten des inneren Weges durch die Schären und der Chance auf Fisch. Der innere Schärenweg ist wie immer sehr vielschichtig und interessant.

Wir passieren das Leuchtfeuer Hattholmen und nehmen Kurs auf Mandal. Für das Abendessen ist erneut eine nette Beilage aus dem Meer an Bord. Wir laufen ein in Mandal und sind 15.40 Uhr im fast leeren Gasthafen fest.

Der Rest des Tages gehört der Erkundung von Mandal und natürlich dem Aufstieg auf die Uranienburg mit der wunderschönen Aussicht…

01.09.2023     Mandal nach Ny Hellesund     16,5 sm

Erneut begrüßt uns ein sonniger Tag. Der Flusslauf in Mandal, wo der Gästehafen liegt, ist spiegelglatt. Wir frühstücken und nutzen noch einmal das Ambiente des Hafens für das volle Programm der Körperpflege, da wir nicht wissen, was uns heute Abend erwartet. Nebenbei gibt es noch Smalltalk mit dem Deutschen und dem Schweizer Bootsnachbarn, dann sind wir startklar zum Ablegen.

Um 10.50 Uhr verabschieden wir uns von Mandal. Hinter der Hafenausfahrt setzen wir die Genua und segeln entspannt Richtung Leuchtfeuer Ryvingen.

Zwischendurch wird ein wenig geangelt und irgendwann ist auch das heutige Abendessen an Bord. Den Rest der Tages motoren wir durch wunderschöne Landschaften, damit wir unser heutiges Tagesziel auch noch erreichen.

An der alten Werft, wo heute die Gaststätte und ein kleines Hotel sind, legen wir an.

Alles macht einen geschlossenen Eindruck, doch später kommt noch jemand und wir erfahren, dass es hier keine offiziellen Liegeplätze mehr gibt. Damit gibt es natürlich auch nicht die gewohnten Facilitäten…

Ausnahmsweise dürfen wir jedoch bis morgen früh hierbleiben. Vielen Dank dafür.

Und an Bord sind wir ja unabhängig und können auch die notwendigen Dinge des Lebens an Bord umsetzen.

Es ist inzwischen nach 16.00 Uhr geworden, wir genießen den Anleger, die Sonne und die schöne Aussicht aus unserem Cockpit…

02.09.2023     Ny Hellesund nach Kristiansand     9,0 sm

Ein Hauch von Wind und viel Sonne bereits am frühen Morgen, so begrüßt uns der Tag. Die Sonne bleibt uns erhalten bis zum späten Nachmittag. Der Wind macht seine vormittägliche Pause und kommt erst am Nachmittag wieder ein wenig zum Tragen. Damit ist eine der Norwegenerfahrungen folgende: Wer unbedingt segeln möchte, darf erst zum Nachmittag losfahren. Der Vormittag gehört in der Regel den Motorbootfahrern…

Wir wollen jedoch unsere Gastfreundschaft, welche wir genießen, nicht überstrapazieren und sind um 09.20 Uhr unterwegs.

Langsam fahren wir durch die schmale Passage von Hellesund und motoren anschließend bis nach Kristiansand.

Dort ist unsere erste Station die Wassertankstelle. Wir tanken voll und suchen uns anschließend im Gästehafen einen freien Platz, natürlich treffen wir hier schon den einen oder anderen Bekannten wieder, es gibt ein Hallo und wie war die Reise und wann geht es weiter…

Da es erst 12.00 Uhr ist, nutzen wir den Rest des Tages für die Erkundung von Kristiansand…

Morgen ist dann wieder ein Crewwechsel und wir blättern eine neue Seite unseres Logbuches auf.

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