Logbuch ab 17.09.2023

17.09.2023     Göteborg Hafentag

Erneut findet heute ein Crewwechsel statt. Wir frühstücken noch einmal ausgiebig, dann heißt es Abschied nehmen. Der restliche Vormittag und ein Teil des Nachmittags gehört dem Aufklaren der Yacht und der Vorbereitunng für die neue Crew.

Gegen 17.00 Uhr ist die neue Crew an Bord. Es folgt der Check In und eine erste kurze Einweisung in die Yacht. Später gehen wir in Göteborg Abendessen und besprechen erste Ideen für den weiteren Törnablauf, da morgen ein Sturmtief aufzieht und unsere Weiterfahrt ein wenig behindert…

18.09.2023     Göteborg nach Lerkil      19,5 sm

Es ist bereits recht windig und böig im Hafen. Wir frühstücken, klaren aus und führen eine kurze Sicherheitseinweisung durch. Wir werden heute auslaufen und unterwegs entscheiden, wie weit uns der heutige Törn bringen wird.

Um 09.00 Uhr legen wir ab. Wir folgen dem Flusslauf der Göta Alv Richtung Kattegat.

Zunächst haben wir eine böigen fünfer Südostwind, welche wir auch bis in Höhe von Donsö segeln können.

Dann bergen wir die Segel und motoren gegenan unter die Küste Richtung Vallda Sandön. Inzwischen haben wir sechs Windstärken mit Böen von 7. Zwei Seemeilen weiter brechen wir ab und laufen nach Lerkil ab.

Dort sind wir um 13.00 Uhr fest. Der Blick auf das weitere Wetter (Wind zunehmend und über Süd auf Südwestdrehend) hat uns zu dieser Entscheidung gebracht.

Ein Liegeplatz in Lerkil ist kein Problem. Wir melden uns an und gehen auf Erkundungstour….

Wie wir weiterfahren werden, entscheidet jetzt die Wetterentwicklung. Hier sind wir zunächst einmal in der sicheren Obhut eines Hafens…

19.09.2023     Lerkil Hafentag

Das aktuelle Wetter und die Aussichten für den heutigen Tag sind so eindeutig, dass wir den Hafentag annehmen und uns darauf einrichten, was noch mehr auf uns zukommt. Alle Wetterdienste sind sich da einig.

Zunächst legen wir am Vormittag noch einmal ab und platzieren unsere Yacht etwas weiter innen, hinter einem Fischkutter. Der Wind bereits am Vormittag einiges zugelegt.

Wir liegen jetzt jedoch mit dem Bug gegen den zu erwartenden Sturm und hoffentlich recht ruhig…

Am Nachmittag folgt noch einmal eine kleine Ruhephase des Windes ( nur 25 – 30 Knoten), bevor es zum Abend richtig heftig wird.

Den Rest des Tages nutzen wir in den sonnigen Momenten für die Erkundung der Gegend und der Landschaft, ein Blick auf die See darf dabei nicht fehlen…

20.09.2023     Lerkil nach Varberg     30,5 sm

Am gestrigen Abend ist aus dem Starkwind ein handfester Sturm aus Südwest geworden. Wir lagen sicher und geschützt, sind aber trotzdem an Bord ganz schön durchgeschaukelt worden. Der Sturm hat den Wasserstand im Hafen um fast einen Meter steigen lassen, so das eine ständige Kontrolle der Fender und der Leinen auf der Tagesordnung stand. Den stärksten Wind haben wir mit 48,2 Knoten gemessen.

Gegen 23.00 Uhr war es vorbei, der Wind pegelte sich zunächst wieder bei fünf bis sechs Windstärken ein, das Wasser sank wieder auf den Normalpegel und es kehrte Ruhe ein. In den frühen Morgenstunden war es fast Windstill…

Wir stehen wie gewohnt auf und frühstücken. Es folgt der Wettercheck und die Entscheidung, gegen Mittag aus zu laufen. Der Wind ist inzwischen wieder bei Südwest 5-6 angekommen, soll jedoch im Laufe des Tages etwas abnehmen. Die Wellenhöhe wird mit bis zu 2.5 Metern angegeben, Tendenz ebenfalls abnehmend.

Es ist 10.45 Uhr, als wir in Lerkil ablegen. Zuvor hatten wir noch einmal mit einem einheimischen Fischer gesprochen, welcher uns bestätigte, dass der Plan gen Süden machbar ist. Zunächst motoren wir in das Fahrwasser hinaus. Dort ändern wir unseren Kurs auf südliche Richtung und stellen fest, dass es nicht so richtig segelbar ist von der Höhe. So setzen wir ein kleine Genua als Stützsegel und motoren weiter.

Das Ganze ändert sich nicht mehr bis Varberg. Die Einfahrt nach Varberg wird mit achterlicher See noch einmal richtig spannend für unseren Rudergänger, dann passieren wir die Molen. Im Gasthafen sind durch die bereits liegenden Gäste die Liegeplätze großzügig belegt, so dass wir nur auf der Leeseite Platz gefunden hätten. Wir suchen weiter, finden eine freie Box mit der Ausrichtung gegen den Wind und legen dort an.

Es ist 17.00 Uhr als unser Motor verstummt. Nach uns laufen noch weitere Yachten, davon sind bis auf eine alle von Süd gekommen und wollen weiter nach Norden.

Wir genießen unseren verdienten Anleger, spülen unser Ölzeug mit Süßwasser vom Salz des Kattegats ab und  machen es uns im Salon gemütlich…

21.09.2023     Varberg Hafentag

Unsere Planung sieht vor, am Vormittag weiter in Richtung Falkenberg zu fahren. Als wir am Morgen aufstehen, stellen wir fest, dass bereits eine Segelyacht ausgelaufen ist mit südlichem Kurs. Wir frühstücken und machen uns bereit. Ein Blick auf den Plotter und damit auch die AIS-Signale führt zu etwas Verwunderung. Genau diese Segelyacht kommt zurück. Wir haben immer noch frischen Wind und viel Welle. Wir unterbrechen unsere Ablegevorbereitungen und helfen der Crew beim Anlegen. Dort erfahren wir, das draußen noch ganz schön was los ist, sie jedoch wegen Problemen mit ihrem Mast zurückgekommen sind. Wir sind etwas beruhigt, kommen noch mit Fischern ins Gespräch und erfahren dort, dass wir es lieber sein lassen sollen. Noch sorgt der südliche Wind für markanten Seegang und wir sollte unseren Törn auf Morgen vertagen. Es folgt ein kurzes Gespräch mit der Crew und wir entscheiden uns zu bleiben…

Am Nachmittag kommt Skipper Frank an Bord und wird mich ablösen, da ich für zwei Tage nach Berlin muss. Wir machen die Übergabe und anschließend bin ich unterwegs zurück nach Berlin.

22.09.2023     Varberg nach Torekov     50,0 sm

Der Wind soll etwas nachlassen und die Welle ebenfalls, hinzukommt eine entsprechende Windrichtungsänderung zu unseren Gunsten. Um 07.00 Uhr verlässt die Crew LAMANtijN das gastliche Varberg. Die Ausfahrt wird noch gemotort, dann werden die Segel gesetzt und es geht aus Kurs. Um 15.30 Uhr erreicht Frank den Hafen Torekov und findet noch einen Liegeplatz. Der Hafen ist für diese Jahreszeit ausgewöhnlich voll…

23.09.2023     Torekov nach Helsingör     30,5 sm

Wechselhaftes Wetter, jedoch gute Bedingungen zum Segeln. Gewürzt wird das Ganze mit Regenschauern und sogar einem Gewitter. Um 10.00 Uhr wird abgelegt und auf Kreuzkurs gegangen. Gegen 16.30 Uhr erreicht die Crew LAMANTijN Helsingör und geht auf Liegeplatzsuche, natürlich im strömenden Regen und bei immer noch gutem Wind. Auch in Helsingör ist der Hafen sehr voll.

Ein Liegeplatz wird am Gaststeg gefunden, wobei hier ein wenig Überlagerung der Yacht praktiziert wird.

Am Abend bin ich dann wieder an Bord und übernehme von Frank die Yacht. Wir gehen abends gemeinsam essen und tauschen noch einmal die gewonnenen Erfahrungen der letzten Tage bei diesem unbeständigen Wetter aus…

Da am 24.09. der letzte Crewwechsel geplant ist, und zwar in Kopenhagen, habe ich zuvor mit der neuen Crew telefoniert und wir haben uns auf einen Crewwechsel in Helsingör verständigt. Keiner hat damit ein Problem und wir gewinnen etwas Zeit, um uns entspannt auf die letzte Törnwoche dieser Reise vorzubereiten.

24.09.2023     Helsingör Hafentag

Heute ist Crewwechsel. Wir frühstücken noch einmal gemeinsam und verabschieden uns. Inzwischen sind viele Wassersportler aus Helsingör abgereist und es gibt wieder viel Platz im Hafen…

Die Yacht wird wieder vorbereitet für die letzte Etappe, dann trifft am Nachmittag schon die neue Crew ein.

Nach der Begrüßung an Bord gibt es zunächst einmal einen Kaffee zum Ankommen mit etwas Süßteilen, dann folgt ein kurzer Check-in und der erste Creweinkauf. Den Abend werden wir in Helsingör verbringen und morgen dann wie gewohnt wieder auf Törn weiter Richtung Süden gehen…

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