Logbuch ab 02.07.2023

02.07.2023     Roskilde Hafentag

Das Festival ist zu Ende und die neue Crew ist an Bord. Das Wetter ist wechselhaft mit Regenschauer und Windböen bis Acht aus westlicher Richtung, sogar hier im Fjord. Somit lautet die Entscheidung des Tages, wir bleiben heute hier. Roskilde hat einiges an Sehenswürdigkeiten neben dem Festival zu bieten und ist damit eine gute Ausgangsbasis für einen Hafentag…

03.07.2023     Roskilde nach Frederiksværk     21,5 sm

Das Wetter ist nicht unbedingt besser geworden. Wir hatten in der Nacht im Hafen über 30 Knoten Wind und der Wetterbericht spricht von wechselnden Windstärken mit Schauerböen.

Wir wollen den Tag heute jedoch nutzen und schon ein wenig aus dem Roskildefjord hinausfahren. So entscheiden uns für das Ablegen.

Um 09.10 Uhr lösen wir unsere Leine und laufen aus. Gleich hinter der Ausfahrt setzen wir die Genua gerefft und rauchen mit 7 Knoten durch den Fjord, kaum Zeit zurück zu schauen…

Regenschauer und Sonne lösen sich ab, jedoch ist unsere Navigationsecke geschützt und lässt auch ein Navigieren bei Sturzregen zu.

An der ersten schmalen Durchfahrt bei der kleinen Seilzugfähre starten wir den Motor, da der Gegenstrom so stark ist, das wir trotz des Windes kaum vorankommen. Später passieren wir die Brücke und machen in Frederikssund einen Zwischenstopp zum Wettercheck.

Da es am Nachmittag besser werden soll, folgt eine Pause bis kurz nach 14.00 Uhr. Mit dem Brückenwärter haben wir eine Brückenöffnung zu 14.30 Uhr abgesprochen (derzeit finden Bauarbeiten an der Brücke statt). Es warten bereits zwei andere Yachten auf die Brückenöffnung, welche dann auch pünktlich um 14.30 Uhr stattfindet.

Nach der Passage der Brücke setzen wir erneut die Genau und gehen auf Rauschefahrt. Wir segeln bei stark böigen Wind bis vor die Einfahrt von Frederiksværk. Dort bergen wir die Genua und kämpfen uns zur Hafeneinfahrt vor. Die Liegeplatzsuche gestaltet sich bei diesem Wind etwas aufwendiger, letztendlich finden wir dann doch einen Längsseitsliegeplatz und schaffen es trotz des starken Seitenwindes mit Hilfe dänischer Freunde an die Pier.

Es ist jetzt 16.30 Uhr und wir sind froh, dass wir fest sind. Die Leinen werden noch einmal gesichert. Anschließend schmeckt das Anlegebier und die Anspannung des Tages fällt ab…

04.07.2023     Frederiksværk Hafentag

Wir hatten die Idee, ganz früh die Gunst der Stunde zu nutzen und einige Seemeilen weiter zu fahren, so das Wetter das zulässt. Somit klingelt um 04.30 Uhr der Wecker. Der Blick auf den Wind stimmt optimistisch, der Blick auf das Regenradar sorgt genau für das Gegenteil. Also schaue ich noch einmal aus dem Niedergang auf die Realität und damit fällt die Entscheidung, wieder unter Deck zu gehen und den Tag hier zu verbringen. Viel später frühstücken wir, anschließend liegt die Seekarte auf dem Tisch und der Wetterbericht wird erneut gecheckt. Wir werden somit morgen Vormittag nach Odden Havn segeln, dort müssen wir spätestens am Mittag eintreffen, damit wir nicht erneut in die Starkwindsituation auf See kommen. Und die weitere Fahrt wird später am Donnerstag zum Abend hin beginnen, wo wir unserem nächsten Etappenziel näherkommen, wir wollen nach Greena und anschließend weiter nach Hals im Limfjord.

Zunächst nutzen wir jedoch die Gelegenheit zum Plausch mit dem Hafenmeister, welcher hier noch persönlich auf den Steg kommt. Später erkunden wir den Ort und die Gegend und nutzen das Angebot des Waschsalons im Hafen. Die Wäsche trocknet bei dem Wind recht schnell…

05.07.2023     Frederiksværk nach Odden Havn     24,5 sm

Der gestrige abendliche Wettercheck hat unser Vorhaben für heute noch einmal bestätigt. Um 05.00 Uhr klingelt der Wecker. Wir frühstücken und bereiten uns zum Ablegen vor. Der morgendliche Blick aus dem Cockpit sagt uns, das wir diesmal nicht alleine sind, eine Reihe weiterer Gastlieger macht sich startklar.

Um 05.50 Uhr lösen wir die Leinen und legen ab. Moderater Wind aus Südost, eigentlich segelbar, weht.

Trotzdem motoren wir zunächst bis hinter Hundested, da der Strom wieder einmal gegen uns ist und teilweise mit bis zu 1,5 Knoten gegen an läuft…

Dann setzen wir die Segel für die restlichen 14 Seemeilen und gehen auf Kurs dicht unter der Kattegatküste Richtung Odden Havn.

Die Wetterprognose stimmt, wir sind gut unterwegs. Am südlichen Horizont sehen wir jedoch auch das aufziehende Regengebiet mit dem Wind. Wir sind vier Segler auf dem Weg nach Odden Havn, davon ein Wikingerboot. Alles passt und wir schaffen es, vor dem Regen und dem Wind in Odden Havn zu sein.

Es ist 10.35 Uhr, als wir fest sind. Wir klaren kurz auf und verschwinden unter Deck.

Der Regen hat gerade begonnen….

06.07.2023     Odden Havn

Nachdem uns heute Nacht das Tief Poly beehrt hat und wir eine etwas unruhige Nacht hatten (Wind im Hafen in der Abdeckung der Küste 33,6 Knoten in der Spitze), wird es heute Vormittag zusehends besser mit dem Wetter und den Aussichten.

Sturmtief Poly gestern Nachmittag mit Kurs Norden…

Jedoch hat sich bisher noch niemand entschieden, auszulaufen.

Wir werden am frühen Nachmittag noch einmal die aktuelle Situation checken und anschließend voraussichtlich Richtung Norden auslaufen…

Alles passt und so legen wir um 15.10 Uhr ab.

Gleich hinter der Hafenausfahrt wird die Genua gesetzt (noch mit einem kleinen Reff) und wir gehen auf Kurs. Frei von der Landabdeckung sind wir zügig unterwegs.

Wir haben sogar Schiffsverkehr und begegnen am Horizont erneut einem der größten Containerschiffe der Welt, der „Mumbai Maersk“…

Die im Wetterbericht noch angekündigten Regenschauer mit Böen ziehen vor uns durch. Wir können ausreffen und haben einen wunderbaren Segeltag Richtung Greena. Es ist 20.05 Uhr, als wir die Segel bergen und einlaufen. Der Hafen ist gut belegt, jedoch finden wir einen schönen Liegeplatz, wieder mal in fast bester Lage und sind um 20.20 Uhr fest.

Einchecken und dem Klang der Musik folgen, das sind die Themen der folgenden Stunde. Und so landen wir bei dem Greena Musiksommer 2023, einem kleinen und netten Livekonzert mit einem guten Glas Bier und viel guter Laune…

07.07.2023     Greena nach Hals     44,5 sm

Die Sonne scheint am Morgen und einige Schönwetterwolken verzieren den Himmel. Nach unserem Frühstück machen wir uns klar zum Ablegen. Wir wollen die Gunst des Wetters und des zu erwartenden Westwindes nutzen, den langen Schlag nach Hals in Angriff zu nehmen.

Um 08.40 Uhr lösen wir die Leinen und laufen aus. Gleich hinter der Mole werden die Segel gesetzt und wir gehen auf Kurs.

Wir passieren den markanten Leuchtturm Fornæs und segeln in die Ålborg Bugt.

Später schläft der Wind ein und fordert unseren Diesel zum Einsatz.

Um 15.20 Uhr können wir noch einmal die Segel setzen und die Ansteuerung nach Hals Barre ansteuern. Erst am Leuchtfeuer Hals Barre bergen wir die Segel und motoren die letzten drei Seemeilen gegen die auslaufende Strömung nach Hals in den Limfjord.

Robben liegen entspannt auf der Sandbank und beobachten das ganze Treiben.

Um 17.30 Uhr sind wir im Gasthafen Hals fest. Der Hafen ist bereits gut belegt, wir finden jedoch noch einen der letzten freien Boxenplätze für uns.

Das Anlegebier schmeckt und der Abend in diesem geselligen Seglerhafen verspricht schön zu werden…

08.07.2023     Hals nach Aalborg     17,5 sm

Der Sommer scheint zurückgekommen zu sein. Eine schöne morgendliche Stimmung liegt über dem Hafen und der Wetterbericht hat keine besonderen Ereignisse in der Vorhersage, kaum Wind aus West und viel Sonne sind das heutige Tagesprogramm. Wir frühstücken und haben noch einen kleinen Smalltalk mit dem Hafenmeister über die wichtigen Dinge des Lebens, z.Bsp. das Segeln…

Es ist 10.20 Uhr, als wir uns verabschieden von Hals. Kein Wind sowie ein wenig Strom von vorne, so motoren wir in Richtung Aalborg. Etwas Berufsschifffahrt findet statt und viele Wassersportfreude sind mit uns unterwegs.

Kurz nach 13.00 Uhr erreichen wir Aalborg und sehen an der Brücke die nächste Öffnungszeit (14.00 Uhr). Wir legen an der Stadtpier an und gönnen uns und der Yacht eine kleine Pause.

Pünktlich um 14.00 Uhr passieren wir die erste Brücke und kurz danach die Eisenbahnbrücke.

Unser Weg führt uns anschließend direkt an die Tankstelle der Werft, wo wir unseren Dieselvorrat wieder auffüllen.

Die Liegeplatzsuche danach ist unkompliziert, da es noch viele Optionen im Hafen gibt. Die Box, welche uns der Hafenmeister durch Winken zuordnen wollte, erwies sich als zu schmal, wir blieben stecken, so, dass wir einige Plätze weiter in die große Box bei den Motoryachten eingeparkt sind.

Es ist 14.30 Uhr und wieder ist eine erfolgreiche Segeletappe zu Ende. Das Etappenziel ist erreicht und der morgige Crewwechsel kann stattfinden. Doch zunächst heißt es erstmal für uns, den guten Traditionen folgend, das Anlegerbier zu öffnen, Rasmus zu huldigen und Aalborg zu entdecken…

09.07.2023     Aalborg Hafentag

Heute ist Crewanreise und der Skipper hat damit natürlich ein kleines Programm an Aufgaben zu erledigen. Die Roskilde-Crew bleibt auch in der kommenden Woche an Bord und wird sozusagen aufgefüllt. Ab heute sind wir komplett belegt.

Die Crew nutzt den sonnigen Tag für die weitere Erkundung von Aalborg, während an Bord das übliche Reinigungsprozedere und Yachtcheckprogramm abläuft. Auch die kostenfreie Waschmaschine des Seglervereins wird in Beschlage genommen…

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