Logbuch 27.05.2023

Es geht wieder los.

Zunächst reist der Skipper nach Rügen und nutzt den Tag vor dem Törnbeginn noch einmal für einen Check der Yacht und die letzten Törnvorbereitungen, bevor morgen Mittag die erste Crew an Bord eintrifft…

28.05.2023      Breege nach Wiek     14,5 sm

Ein sonniger Tag begrüßt den Skipper am Morgen an Bord. Es laufen die letzten Vorbereitungen für den Törnstart.

Mittags ist alles erledigt. Um 13.00 Uhr treffen meine Gäste ein. Nach der Begrüßung erfolgt der Check In und die Sicherheitseinweisung.

Es ist 15.30 Uhr, als wir in Breege die Leinen lösen. Ein letzter Blick zurück, dann gehen wir auf Kurs. Wir können die Genua setzen und segeln entspannt durch das Fahrwasser.

An der Südspitze vom Bug entscheiden wir uns, unseren Zielhafen Kloster auf Hiddensee zu kanzeln. Der Hafen ist laut unserer telefonischer Anfrage komplett überfüllt und wir finden für unsere zwei Yachten keinen Platz mehr. Das neue Tagesziel heißt Wiek/Rügen. Kein Problem für uns, denn wir sind jetzt ja endlich unterwegs…

Es ist 18.45 Uhr, als wir in Wiek an der alten Betonbrücke längsseits festmachen. Übersichtlich gefüllt und schön ruhig ist es hier. Wir genießen den Anleger mit der Crew unseres Flottillenschiffs und entscheiden uns für ein gutes Abendessen in Wiek …

29.05.2023     Wiek nach Höllviken     64,5 sm

Nachdem wir am gestrigen Abend mit dem Hafenmeister nur telefonischen Kontakt hatten, haben wir uns heute Morgen zunächst einmal ehrlich gemacht. Es ist 06.30 Uhr, wir haben bereits gefrühstückt und bereiten uns zum Auslaufen vor.

Um 07.00 Uhr legen wir ab. Die Sonne scheint erneut und strahlt bereits jetzt im besten Licht. Wir setzen hinter der Mole die Genua und gehen auf Kurs. Die Wetteraussichten sind gut und der Wind weht mit 2 bis 3 Windstärken aus Nordwest, soll später auf West gehen…

Im Libbenfahrwasser hilft noch einmal der Motor, dann wird erneut Groß und Genua gesetzt und wir segeln. Es ist 09.00 Uhr und das Tonnenpaar 1 und 2 liegt hinter uns.

Hoch am Wind segeln wir Richtung Norden, passieren den Rand des Verkehrstrennungsgebietes und den ersten großen Windpark dieser Reise.

Der Wind ist auf unserer Seite, so, dass wir anschließend den Kurs nach Nordwesten ändern können, um unser heutiges Reiseziel anzusteuern. Erst vor Trelleborg kommt wieder ein Winddreher auf Nord, so, dass wir noch bis unter Land segeln, um anschließend die letzten Meilen unter Motor zurück zu legen.

Um 19.30 Uhr sind wir im Falsterbo-Kanal fest und warten auf die nächste planmäßige Brückenöffnung um 20.00 Uhr. Alles passt und nach dem die Brücke hinter uns liegt, machen wir längsseits in der Marina Höllviken fest.

Es ist 20.20 Uhr und wir genießen unseren Anleger, bereiten das Abendessen vor und sind zufrieden mit unserem heutigen Tageswerk…

30.05.2023     Höllviken nach Kyrkbacken     36,0 sm

Nach einer etwas unruhigen Nacht (der nördliche Wind hat ein wenig Schwell im Hafen verursacht), bereiten wir uns geruhsam auf einen neuen Segeltag vor. Erneut scheint die Sonne und der Wind kommt weiterhin aus Nord…

Der morgendliche Gang zum Bäcker beschert uns frische schwedische Brötchen an Bord.

Um 09.25 Uhr sind wir startklar und legen ab. Zunächst motoren wir das Fahrwasser Richtung Nord, um später hinter dem Leuchtfeuer Höllviken die Segel zu setzen und auf einen Hoch am Windkurs zu gehen.

Wir segeln Richtung Kopenhagen und wollen die angesagte Winddrehung auf West nutzen, um später nach Norden Richtung Ven zu segeln. Der schwache Wind sorgt immerhin für 5 Knoten über Grund. Vor Dragör gehen wir auf Kreuzkurs. Der Wind hat nicht gedreht, wir können jedoch dank des nördlich setzenden Stromes gut Höhe und Geschwindigkeit laufen.

Zeitweise stimmen wahrer Wind und Geschwindigkeit über Grund überein… Später schwächelt der Wind, so, dass wir trotz unser noch 4 Knoten über Grund killende Segel haben.

Wir bergen die Segel und motoren den Rest nach Ven. Um 16.15 Uhr laufen wir in Kyrkbacken ein, und natürlich hat der Wind 10 Minuten früher wieder angefangen zu wehen. Wir finden eine freie Box und machen fest, natürlich mit Seitenwind und dem ganzen Drumherum. Es geht jedoch alles gut und wir können die Aussicht aus dem Cockpit auf die schöne Insel von der ersten Minute an genießen.

Natürlich ist der anschließend Landgang Pflicht auf dieser schönen Insel…

31.05.2023     Kyrkbacken nach Halmstad     56,5 sm

Nach dem morgendlichen Bade meiner Crew gibt es ein ordentliches Frühstück. Anschließend besprechen wir unseren Plan. Der Wind soll am Donnerstag wieder auf Nord drehen und mit 6 – 7 Windstärken antreten. Wir entschieden uns, erneut einen langen Segelschlag anzugehen und damit eventuell einen Hafentag ab zu puffern.

Um 09.10 Uhr legen wir ab und verlassen die gastliche Insel. Gleich hinter der Mole setzen wir die Segel und gehen auf Kurs. Der Wind weht frisch.

So sind wir schnell vor Helsingör und dürfen uns mit dem spannenden Fährgeschehen auseinandersetzen.

Wir passieren Schloß Kronborg und segeln hinein in das Kattegat. Zunächst müssen wir noch einige Schläge aufkreuzen, da der Wind noch aus Nordwest kommt und auch ein wenig zugenommen hat. Eine Stunde später kommt der angekündigte Winddreher auf West und wir können entspannt bei inzwischen gutem Seegang das Leuchtfeuer Kullen passieren.

Inzwischen ist es 14.00 Uhr und wir checken noch einmal die Wetterlage. Bis Varberg sind es noch gute 50 Seemeilen und das bedeutet eine Nachtansteuerung. So entscheiden wir, nach Halmstad abzulaufen und von dort aus weiterzusehen, wie wir Richtung Göteborg kommen. Bisher sind wir im Zeitplan und gut vorangekommen, so das ein möglicher Hafentag uns nicht durcheinanderbringen würde.

Wir passieren Torrekow und segeln mit einem guten Halbwindkurs und 7,5 Knoten Richtung neues Tagesziel. Vor der Einfahrt haben wir noch einmal Begegnung mit der Berufsschifffahrt, welche hier natürlich Vorrang hat. Es ist 18.20 Uhr, als wir die Segel in Höhe des Molenfeuers bergen und es wird 19.00 Uhr, bis wir und unser Flottillenschiff fest sind.

Unser Liegeplatz in der Flussmündung ist wunderschön ruhig und so fällt schnell die Anspannung des heutigen Tages ab. Der Anleger schmeckt und der Wetterbericht für Morgen sieht auch nicht ganz so verkehrt aus…

01.06.2023     Halmstad nach Varberg     43,0 sm

Wir haben uns am gestrigen Abend noch einmal den Wetteraussichten gewidmet und beschlossen, heute früh um 08.00 Uhr abzulegen, damit wir noch einige Meilen Richtung Norden gut machen. Es soll schwachwindig wehen und später zum Nachmittag kräftig aus Nord auffrischen. Wir frühstücken und sind pünktlich reiseklar. Es ist kurz vor 08.00 Uhr, als wir den Motor starten und uns aus der Box verholen. Gemeinsam mit unserem Flottillenschiff machen wir uns auf den Weg.

Am Morgen haben wir erfahren, dass das Schießgebiet Ringenäs ausgerechnet heute teilweise gesperrt ist. So haben wir uns Wegpunkte gesetzt und wollen es großzügig umfahren. Nachdem wir Halmstad verlassen haben, finden wir auf unserem Plotter die AIS-Signale der aktuellen Sperrung eingeblendet, so, dass wir dann doch nicht das gesamte Sperrgebiet umfahren müssen.

Entlang dieser Grenze fahren wir motorend Richtung Kattegat und später nach Norden. Unser Ziel ist Falkenberg. Ein erneuter Wettercheck gegen Mittag führt zu der Entscheidung, weiter zu fahren. Mögliche Zielhäfen sind jetzt Glommen, Träslovsläge oder Varberg, je nachdem wie sich das Wetter entwickelt.

Wir können bis Varberg durchfahren. Inzwischen hat der Wind aufgefrischt und nimmt weiter zu, wir sind jedoch bald im sicheren Hafen. Es ist 15.15 Uhr als wir in Varberg im Innenhafen fest sind. Später beginnt es in der Takelage zu pfeifen. Scheinbar haben unsere Wetterinformationen gepasst. Vielen Dank an unsere dänischen Freunde von DMI…

Der Rest des Tages gehört der Erkundung von Varberg, der alten Festung und all den Dingen, die es sonst noch so zu entdecken gibt…

02.06.2023     Varberg Hafentag

Der Blick auf die Wetteraussichten des Tages hat uns zu der Entscheidung geführt, heute in Varberg zu bleiben. Nach einer morgendlichen Flaute nimmt der Wind schnell zu auf Nord mit Stärke 5 – 6, natürlich unsere Zielrichtung, so, dass wir beschlossen haben, nicht gegenan zu bolzen. 

Gesagt, getan, also Landgang in Varberg, spazieren zum Leuchtturm, chillen und shoppen, das sind die Themen des Tages…

03.06.2023     Varberg nach Tängen       41,0 sm

Westwind mit auf Südwest drehenden Momenten, Windstärke um 2 bis 3, so lauten die heutigen Aussichten.

Nach unserer Morgenroutine und dem Frühstück lösen wir um 08.00 Uhr die Leinen und verabschieden uns von Varberg.

20 Minuten später sind die Segel gesetzt und wir gehen auf Kurs Richtung Göteborg. Mit uns geht ein ganzer Pulk an Segelyachten auf Kurs nach Norden.

Wir passieren die Leuchtfeuer Niddingen und Lilleland und fahren in die ersten Schärenfahrwasser.

Der Wind ist auf unserer Seite und so kommen wir gut und entspannt voran.

Hinter dem Leuchtfeuer Valö bergen wir die Segel und motoren in die Schären. Unser erstes Ziel ist der schöne Lotsenhafen auf Vrangö, welche leider schon gut gefüllt ist (es ist Wochenende…).

Wir fahren weiter durch die Schärenwelt und kommen zwei Seemeilen später durch die enge Durchfahrt von Styrsö nach Tängen. Der Fischerei- und Gasthafen ist bereits gut belegt, jedoch ist direkt in Tängen an der Gastpier noch Platz. Wir legen längsseits an und sind kurz vor Göteborg fest. Es ist 17.00 Uhr, die Sonne scheint und ein schöner Segeltag neigt sich dem Ende zu…

Morgen früh geht es dann in aller Frühe nach Göteborg hinein, damit meine Crew rechtzeitig am Bahnhof ist und die Heimreise antreten kann. Zunächst einmal genießen wir jedoch ein gutes Abendessen an Bord in einer schönen, typisch schwedischen Schärenlandschaft….

04.06.2023     Tängen nach Göteborg     10,5 sm

Der Wecker tut heute bereits um 05.30 Uhr sein notwendiges Werk. Das hat den Vorteil, dass der Sonnenaufgang natürlich noch im schönstes Gange ist und der Blick aus dem Cockpit sprachlos macht.

Wir frühstücken und machen uns startklar. Um 06.50 Uhr starten wir den Motor und legen leise ab, da die anderen Crews noch im tiefen Schlafe versunken sind. Durch die eindrucksvolle Schärenlandschaft motoren wir Richtung Göteborg.

Um 09.15 Uhr sind wir in der Citymarina Lilla Bommen in Göteborg am Außensteg fest. Auch hier herrscht noch eine friedliche Ruhe. Meine Crew macht sich abreisefertig und wir verabschieden uns. Die erste Törnwoche ist erfolgreich und mit bestem Wetter zu Ende gegangen und hat Lust gemacht auf mehr…

Während meine Crew bereits auf dem Weg zum Bahnhof ist, parken meine Törnbegleitung und ich noch einmal um. Der Hafen wird via Dockspot verwaltet, der online-Check In zeigte keine freien Plätze an und erst in Verbindung mit dem Hafenmeister haben wir zwei gute Innenliegeplätze für den Rest des Tages bekommen. Jetzt kann der Sonntag starten…

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