10.08.2025
Strömstad nach Hunnebostrand
34,5 sm
Heute wäre Crewwechsel. Da jedoch die alte Crew auch die neue ist, werden wir heute weiterfahren.
Nach dem Frühstück und der Planung für die kommende Woche legen wir um 09.35 Uhr ab.
Es gibt eine Windwarnung für unsere Revier, da wir jedoch innerhalb der Schären unterwegs sind, haben wir uns für das Auslaufen entschieden.
Schon am Morgen bläst der Wind aus West mit vier bis fünf Windstärken, in Böen auch mehr. Jedoch ist die Windrichtung genau für uns gemacht, die wir nach Süden wollen. Zunächst motoren wir aus der Inselwelt vor Strömstad in den Kostersund.
Dabei passieren wir eine merkwürdige kleine, scheinbar bewohnte Insel…
Im Kostersund werden die Segel gesetzt. Inzwischen haben wir sechs Windstärken aus West, daher reffen wir Genua und Großsegel.
Wir sind flott unterwegs. In den Bereichen, wo das Skagerrak noch direkt sein Wirkung zeigt, haben wir auch entsprechend guten Seegang, verbunden mit der alten Dünung der vergangenen Tage. Jedoch überwiegen die geschützten Segelroutenabschnitte.
Wir passieren Havstensund und später auch den Hamburgsund, wo wieder der Motor zum Einsatz kommt, da im Bereich der Fähre das Segeln untersagt ist.
Gegen 15.30 Uhr sind wir in Hunnebostrand, unserem heutigen Tagesziel. Es gibt ausreichend Liegeplätze, nur der Wind spielt natürlich kräftig beim Anlegen mit. Am Ende liegen wir am Schlegel mit Mooringleinen und Heck an der Pier fest. Es ist 15.45 Uhr, die Sonne scheint und der Wind scheint nachzulassen…
Etwas später haben wir auch unsere Flottillenyacht eingeparkt. Ein schöner und flotter Segeltag ist vorbei. Jetzt schauen wir mal, was es in Hunnebostrand zu entdecken gibt.
Und abends wollen wir den Grillplatz in Beschlag nehmen…
11.08.2025
Hunnebostrand nach Åstol
37,0 sm
Wir frühstücken kurz nach 08.00 Uhr, als unser Crewmitglied vom Bäcker zurück ist. Dann sprechen wir noch einmal kurz über Wetter und Route und entscheiden uns für einen langen Schlag nach Süden. Noch haben wir westliche Winde und können fast alles segeln.
Nach dem Klarschiff fahren wir zur Tankstelle und bunkern unseren Dieselvorrat auf.
Um 09.30 Uhr verlassen wir das gastliche Hunnebostrand.
Wir motoren kurz darauf in den Sotenkanal und können die für uns sofort geöffnete Brücke ungebremst passieren.
Von Süden kommt uns ein ganzer Pulk von Yachten entgegen, was die Passage in diesem schmalen Kanal kribbelig macht.
Wir fahren bis vor Kungshamn, wo wir endlich die Segel setzen können.
Der Wind ist etwas weniger als gestern, aber auch noch böig. In den freien Seestücken, wo das Skagerrak noch mitspielt, steht noch eine gute Dünung.
So segeln wir Richtung Süden, passieren enge Durchfahrten und schöne Orte, wie Grundsund, Gullholmen, Möllösund…
Und wir entdecken merkwürdige Seezeichen, welche eine eigene Sprache sprechen.
Der Wind bleibt uns bis vor Åstol treu, zum Schluß des heutigen Segeltages bringt er noch einen leichten Nieselregen mit. Wir bergen die Segel und laufen in den kleinen Hafen ein. Wir finden einen Längsseitsliegeplatz und machen dort fest. Unsere Flottillenyacht ist kurze Zeit später bei uns ins Päckchen gegangen.
Der Anleger schmeckt, die Insel lädt zum Entdecken ein und das Flair dieses besonderen Ortes steckt irgendwie an, Entspannung und Beschaulichkeit macht sich breit…
12.08.2025
Åstol nach Østerby/Læsø
41,0 sm
Heute sind wir eine Stunde früher unterwegs. Wir wollen den Wind noch nutzen und über das Kattegat nach Læsø segeln. Für Skagen reicht es von der Windrichtung und der Prognose nicht, das wäre ein längerer Motortörn geworden.
Um 08.00 Uhr legen wir ab.
Gleich hinter der Hafenausfahrt setzen wir die Segel, das Großsegel noch mit Reff, da es zu Beginn ein Hoch-am-Windkurs wird. Wir müssen erst aus dem Schärengebiet hinaus.
Mit zwei Wenden gelingt es uns. Wir setzen den Kurs direkt auf Østerby ab. Bis zum Schifffahrtsweg können wir gut segeln, dann schwächelt der Wind. Er würde zwar zum Segeln reichen, jedoch sind hier einige größere Fahrzeuge unterwegs, so dass wir die Ausweichsituationen mit Motorunterstützung klären. Inzwischen ist der Wind noch weniger geworden und kommt von vorne, direkt daher, da wo wir hinwollen. Wir bergen die Segel und motoren die letzten Meilen bis Østerby.
Um 16.05 Uhr sind wir fest. Die Saison ist zu Ende und wir haben die Qual der Wahl bei der Liegeplatzsuche.
Kurze Zeit später macht unsere Flottillenyacht ebenfalls fest.
Ein schöner Restnachmittag mit bestem Sonnenschein in Østerby beginnt…
13.08.2025
Østerby nach Sæby
21,0 sm
Es ist windstill und ein spiegelglattes Meer erwartet uns zum Start in den heutigen Tag.
Nach dem Frühstück und dem Aufklaren legen wir um 09.00 Uhr ab. Es sieht nach einem Motortörn aus.
Gleich hinter der Hafenausfahrt setzen wir unseren Kurs nördlich der Untiefe Rønne Reff mit seinen zwei Untiefentonnen ab. Nach zwei Seemeilen können wir die Segel setzen.
Das Ganze funktioniert jedoch nur zehn Minuten, dann ist wieder alles vorbei.
Zur Mittagszeit passieren wir die Untiefe und fahren in ein spiegelglattes Meer. Eine Stunde später beginnt erneut ein Wind aus Süden zu wehen.
Wieder setzen wir die Segel und können diesmal bis vor Sæby segeln.
Nach 21 Seemeilen sind wir um 13.20 Uhr in Sæby fest. Auch hier gibt es keine große Liegeplatzsuche.
Der Rest des Tages gehört der Entspannung, der Sonne und dem schönen Ort…
14.08.2025
Sæby nach Skagen
25,0 sm
Nach einem Check der Wetterlage haben wir uns heute entschieden, die Gunst der Stunde zu nutzen und nach Skagen zu segeln. Die Windrichtung passt und morgen können wir dann einen langen Schlag nach Süden machen, ebenfalls mit dem richtigen Wind. So ist zumindest der Plan.
Um 09.45 Uhr legen wir ab.
Eine halbe Stunde später setzen wir die Segel und unseren Kurs nach Norden ab. Das funktioniert nur für eine Viertelstunde, dann ist der Wind zunächst einmal weg. Um 11.05 Uhr ist wieder genug Wind zum Segeln da. Der Motor verstummt und wir segeln Richtung Skagen.
Erst auf der Reede Skagen wird der Wind so schwach, dass das Schaukeln des Schiffes in den kleinen Wellen die Segel schlagen lässt. So motoren wir die letzten fünf Seemeilen durch die Reede in den Hafen.
Der Gasthafen Skagen ist erstaunlich voll. Ich finde einen Liegeplatz im nachfolgenden Fischereibecken und gehe erst einmal auf Visite des Hafens. Eine schwedische Yacht, welche längsseits liegt, plant gerade ihr Ablegen. Das ist unsere Chance.
Um 16.00 Uhr bin ich längsseits an diesem Platz fest und kurze Zeit später liegt unsere Flottillenyacht ebenfalls bei mir im Päckchen. Der Anleger schmeckt wie immer, es nieselt ein wenig, soll jedoch um 17.00 Uhr aufhören.
Das ist unsere Startzeit für einen Ausflug nach Grenen, dem nördlichsten Festlandpunkt Dänemarks und dem Ort des Aufeinandertreffens von Ost- und Nordsee.
Es wird ein langer und schöner Ausflug, der zum Abschluss mit einem guten Essen in Skagen gekrönt wird,…
15.08.2025
Skagen nach Hals
51,0 sm
Am Morgen ist es bedeckt und der Wind beginnt auf West zu drehen, wie bei den Meteorologen prognostiziert.
Wir beraten uns noch einmal kurz in der Flottille, dann ist die Entscheidung gefallen. Während ich den guten Westwind nutzen möchten für einen langen Schlag nach Süden, möchte unsere andere Crew noch einen Zwischenstopp einlegen und die Chance zur Reviererkundung nutzen. Wir treffen uns dann am Sonntag wieder in Aalborg.
Um 09.45 Uhr legen wir ab. Es wird aufgeklart an Deck. Noch im großen Vorhafen wird das Großsegel gesetzt, bereits im ersten Reff. Nach dem Passieren der Mole wird gleich noch einmal gerefft, das zweite Reff wird gesetzt…
Anschließend wird die Genua ebenfalls gerefft gesetzt und wir gehen auf Amwindkurs. Wir haben West mit vier bis fünf Windstärken und in Böen bereits eine Sechs. Mit über sieben Knoten segeln wir durch das Gebiet der Skagener Reede und setzen unseren Kurs auf Hirsholm, eine vorgelagerte Insel vor Frederikshavn ab. Dort nimmt der Wind weiter zu, so dass wir Großsegel und Genua noch einmal reffen. Trotzdem sind wir weiterhin sehr zügig unterwegs.
Wir passieren Sæby und segeln weiter. Der Wind weht inzwischen mit frischen fünf bis sechs Windstärken. Um 17.30 Uhr sind wir in der Einfahrt nach Hals. Das Fahrwasser verläuft durch die vorgelagerte Barre und ist gute markiert.
Am Torfeuer bergen wir die Segel. Ab hier geht es nach Westen, gegen Wind und auslaufenden Strom.
Wir passieren das Leuchtfeuer Hals Barre und ändern unseren Kurs direkt auf Hals. Dort angekommen, wird die Hafenlage zunächst inspiziert. Es gibt genug freie Liegeplätze, auch unter diesen Windbedingung (im Hafen immer noch über 20 Knoten und die entsprechenden Böen).
Es ist 18.30 Uhr, als die Leinen fest sind. Das Anlegebier ist heute besonders schmackhaft, dann heißt es erst einmal abschalten und genießen. Vielleicht kann in Hals ja auch noch einiges an Land entdeckt werden…
16.08.2025
Hals nach Aalborg
18,0 sm
Der Wind hat sich in der Nacht zur Ruhe gelegt. Bis auf den Lotsen, welcher heute Nacht im Hafen für etwas Seegang gesorgt, blieb alles ruhig.
Um 07.30 Uhr klingelt der Wecker. Die Morgenroutine nimmt ihren Lauf.
Um 08.30 Uhr sind die Leine gelöst. Wir sind auf Kurs.
Der Wind ist so schwach und kommt aus westlichen Richtungen, so das ans Segeln in unsere Richtung gar nicht zu denken ist.
Gegen 11.50 Uhr sind wir in Aalborg vor der Brücke.
Die nächste Öffnung ist um 12.30 Uhr, so dass genug Zeit für einen Mittagssnack und die Vorbereitung zum Anlegen bleibt. Auf der anderen Seite der Brücke wartet bereits ein großer Pulk an Sportbooten, weshalb die Passage etwas spannend wird, zumal der Brückenwärter beide Fahrtrichtungen freigegeben hat…
Die Eisenbahnbrücke dahinter öffnet auch zeitnah. Um 12.45 Uhr sind beide Brücken passiert. Der erste Weg führt anschließend gleich zur Tankstelle. Es ist 13.15 Uhr, als wir einen guten Liegeplatz im Vestre Bådehavn gefunden haben und fest sind.
Wieder ist eine Segelwoche vorbei. Morgen kommt die neue Crew an Bord. Doch bis dahin bleibt noch etwas Zeit für Aalborg und die Vorbereitung der Yacht auf die nächste Etappe…