Logbuch 20.09. bis 27.09.2025

20.09.2025

Breege Hafentag

Heute beginnt die letzte Etappe unserer diesjährigen Segelreise unter dem Motto – Segeln nach dem Wind.

Die Wetterlager der vergangenen Tage war etwas spannend und so wird auch die bevorstehende Woche mit seinen Reisezielen durch das Wetter bestimmt sein. Zunächst einmal gibt es jedoch den Check in an Bord, den Creweinkauf, eine erste Einweisung und das gemeinsame Abendessen zum ersten Kennenlernen. Der Abend an Bord klingt mit dem Wettercheck und dem Studium der Seekarten aus…

21.09.2025

Breege nach Sassnitz

41,0 sm

Unser Wecker beendet um 07.00 Uhr die ruhige Nacht im Hafen Breege.

Die Morgenroutine ist der nächste Schritt, während der Skipper das Frühstück vorbereitet. Um 07.30 Uhr sitzen wir am Frühstückstisch und besprechen nebenbei den heutigen Tag. Anschließen ist der Rollentausch, die Crew ist in der Kombüse tätig, während der Skipper die Zeit für andere Dinge nutzt. Später erfolgt die Sicherheitseinweisung als Ergänzung zu den bereits gestern besprochenen Themen.

Um 09.30 Uhr legen wir ab. Wir klaren auf an Deck und motoren zunächst in Richtung Hiddensee. Der Wind kommt so weit vorlich, das an Segeln zunächst nicht zu denken ist. Erst am Abzweig nach Hiddensee können wir die Segel setzen, in unserem Fall zunächst nur die Genua, da wir jetzt raumschots unterwegs sind. Wir haben südwestlichen Wind, der mit vier bis fünf Windstärken unterwegs ist.

Gegen 14.00 Uhr passieren wir Kap Arkona und setzen unseren Kurs auf die Kreideküste von Jasmund ab.

Wir können bis hinter dem Königsstuhl segeln, dann sind wir in der Abdeckung der Steilküste und anschließendem Wind genau von vorn. Der hat inzwischen ein wenig zugelegt und ist in den Böen mit knapp 30 Knoten dabei. Gegen 17.30 Uhr passieren wir die Sassnitzer Mole und sind zehn Minuten später fest im Gasthafen Sassnitz.

Ein frischer Wind weht auch am Liegeplatz, wir haben jedoch Regen und Starkwind, welcher für heute angesagt war, gut umfahren.

Der Anleger wird klassisch präsentiert, Rasmus Dank gesagt für den schönen Segeltag auf See, der Rest des Tages gehört der Erkundung der näheren Umgebung und einem guten Abendessen an Bord…

22.09.2025

Sassnitz nach Svinemünde

44,5 sm

Erneut beginnt um 07.00 Uhr an Bord die morgendliche Routine des Aufstehens…

Um 08.30 Uhr ist alles erledigt. Der Motor wird gestartet, wir lösen die Leinen.

Ein letzter Blick auf Sassnitz, dann wird an der Mole die Genua gesetzt.

Zunächst segeln wir langsam, als wir jedoch aus der Abdeckung der Steilküste freikommen, haben wir den versprochenen Nordwestwind mit fünf Windstärken und einigen Böen. Vor Nordperd passieren wir die „Eventin“, den beschlagnahmten Tanker, mit dem entsprechendem Abstand und setzen unseren Kurs nördlich der Greifswalder Oie ab.

Diese Woche sind wir mit zwei Yachten unterwegs. Eine Segelyacht der MOLA-Yachting GmbH mit einer Skippertrainingscrew hat sich uns angeschlossen.

Es steht eine kleine und kabbelige Welle von Achtern, welche uns mit dem dazugehörigen Wind und unserer Genua gut nach Südosten voranbringt.

Gegen 16.45 Uhr sind wir vor der Mole von Svinemünde. Dort segeln wir noch einmal einen kleinen Segelkreis, bevor wir hinter der einlaufenden Fähre in das Fahrwasser fahren und Richtung Gasthafen segeln.

Zwanzig Minuten später sind wir fest in Gasthafen. Ein schöner Segeltag auf See liegt hinter uns.

Der Anleger belohnt für die die Segelleistung. Anschließend bereiten wir uns vor für einen Landausflug und ein gemütliches Essen in einem der örtlichen Lokale…

23.09.2025

Svinemünde nach Ueckermünde

21,5 sm

Wir frühstücken um 08.00 Uhr und nutzen den Vormittag noch für einige Entdeckungen im Ort bzw. an Bord der anderen Yacht für ein kurzes Hafentraining.

Um 11.00 Uhr legen wir ab. Es folgt ein Zwischenstopp an der Tankstelle.

Um 11.30 Uhr biegen wir in den Seekanal Richtung Süden. Von dem angesagten Wind fehlt noch jede Spur. So motoren wir zunächst bis fast zum Ende des Kanals. Dort setzen wir die Genua und gehen vor dem Wind auf Kurs. Es folgt ein Wechsel von Motorfahrt und Segelabschnitt, bevor wir ab der Seegrenze zwischen Polen und Deutschland bis Ueckermünde durchsegeln können.

Vor der Ansteuerungstonne Ueckermünde gibt es noch einmal etwa Aufregung wegen der ausgelegten Stellnetze, wir finden aber die richtige Passage und können in Ueckermünde einlaufen.

Im Stadthafen werden wir bereits von Segelfreunden erwartet.

Es ist 16.45 Uhr, wir sind fest und es gibt viel zu erzählen. Schnell vergeht die Zeit. Ein gutes Abendessen an Bord und eine gemütliche Runde schließen diesen erneut schönen Tag auf See ab…

24.09.2025

Ueckermünde nach Peenemünde

40,0 sm

Die Brückenöffnungszeit der Zecheriner Brücke bestimmt heute unsere Startzeit. Wir stehen um 07.00 Uhr auf, frühstücken und machen uns ablege klar.

Es ist 08.45 Uhr, als wir im Stadthafen ablegen.

Der Wind soll heute aus Osten kommen und mit drei bis vier Windstärken dabei sein. Zunächst motoren wir aus der Uecker hinaus auf das Haff. Dort kommt unser Ostwind aus Nordost und so kommt noch eine Motormeile hinzu, bevor wir auf Segelkurs gehen können. Wir haben uns entschlossen, das betonnte Fahrwasser auszufahren, damit wir mit den ausgelegten Stellnetzen keine Probleme bekommen. Diese Entscheidung war gut, denn wir haben immer wieder die roten Markierungsbojen der Netze gesehen…

In Höhe der Karniner Eisenbahnbrücke starten wir den Motor zur Unterstützung, damit wir die Brückenöffnung auch schaffen. Wir kommen rechtzeitig an, warten ein wenig und können um 12.50 Uhr die Zecheriner Brücke passieren.

Anschließend geht es weiter unter Motor. Erst hinter Rankwitz können wir die Segel setzen und auf Kurs gehen. Wir passieren das Achterwasser und die Krumminer Wiek und laufen in den Peenestrom Richtung Wolgast ein. Kurz vor Wolgast zwingt uns der Fahrwasserverlauf erneut zum Motoreinsatz. Um 16.00 Uhr sind wir im Stadthafen angenommen und legen an. Die gewonnene Zeit wird für einen Kurzlandgang genutzt.

Um 17.35 Uhr haben wir abgelegt und platzieren uns vor der Wolgaster Brücke.

Zehn Minuten später öffnet die Brücke und wir können durchfahren. Der Wind kommt auch nach der Brücke weiterhin fast von vorn, so dass wir bis nach Peenemünde den Motor nicht mehr ausmachen.

Um 19.00 Uhr sind wir im Gasthafen des MRV Peenemünde fest.

Wir checken ein und treffen uns später mit Segelfreunde an Bord für einen weiteren gemütlichen Bordabend, während draußen der Wind in den Wanten eine vertraute Melodie spielt…

25.09.2025

Peenemünde nach Stralsund

31,0 sm

Um 07.30 Uhr stehen wir auf.

Die Sonne scheint, während am Horizont ein dunkles Wolkenband vorbeizieht.

Wir frühstücken, besprechen kurz den heutigen Tag und legen um 08.45 Uhr ab.

Kurz hinter der Ausfahrt aus dem Hafen setzen wir die Genua und gehen auf Kurs. Bei östlichem Wind ist heute Vorwindkurs und Raumschotskurs auf der Tagesordnung. Wir setzen die Genua gleich etwas gerefft, da hinter der Abdeckung ein fünfer bis sechser Wind auf uns wartet. Die Brückenöffnung in Stralsund (15.20 Uhr) bestimmt unser Zeitfenster für die Überfahrt. Aus Erfahrung sollten wir sechs Stunden für die Fahrt von Peenemünde bis Stralsund einplanen.

Wir segeln ganz entspannt und immer mit dem Blick auf den Himmel Richtung Westen. Das Wolkenband hat sich verzogen. Ein wunderschöner, sonniger Tag begleitet uns. Um 14.15 Uhr sind wir vor der Brücke. Die Genua wird eingerollt. Wir machen an den Festmacherdalben vor dem Dänholm fest und genießen die Ruhe an Bord bei dem doch recht frischen Wind.

Pünktlich um 15.20 Uhr öffnet die Brücke. Wir passieren mit zahlreichen weiteren Yachten die Durchfahrt und suchen uns im Nordhafen an der Mole einen Liegeplatz. Um 15.50 Uhr sind wir fest.

Der Rest des Tages gehört dem Check In, der Erkundung der Stadt und einem gemütlichen Abendessen in einem der örtlichen Lokale…

26.09.2025

Stralsund nach Breege

24,5 sm

Es ist erneut 07.00 Uhr. Der Wind hat sich etwas gelegt.

Wir erledigen unsere Morgenroutine und bereiten uns auf das Ablegen vor. Das wird heute etwas spannend, da der Wind uns sofort nach Lee in die andere Stegseite schieben würde. So fixieren wir unsere Yacht am Steg über die Springklampe und drehen über die kurze Mittelspring aus der Box. Es funktioniert. Wir sind unterwegs. Es ist 08.40 Uhr.

Zehn Minuten später ist die Genua gerefft gesetzt.

Wir segeln Richtung Hiddensee. Zunächst etwas langsam, als wir jedoch aus der Abdeckung freikommen, stehen auf einem Amwindkurs bis zu sechseinhalb Knoten auf dem Tacho. So fahren wir in das enge Hiddenseefahrwasser und können sicher und kontrolliert dieses enge Fahrwasser passieren.

Vor Neuendorf warten wir einen Moment, um die Autofähre Schaprode vorzulassen, dann geht es weiter. Erst im Abzweig nach Vitte/Kloster bergen wir die Genua. Ab jetzt motoren wir gegenan in Richtung Breege. Um 14.05 Uhr sind wir an unserem Ausgangspunkt zurückgekehrt.

Eine schöne und vielfältige Segelwoche neigt sich dem Ende zu. Der Anleger schmeckt, das frische Fischbrötchen rundet den Genuss ab und dann heißt es auch schon wieder, langsam Abschied zu nehmen…


Damit ist der Segelsommer auf unserer SY LAMANTijN in diesem Jahr wieder zu Ende. Wir haben ein abwechslungsreiches und interessantes Segelrevier besucht und uns mit dem sommerlichen, jedoch auch teilweise stürmischen Wetter engagiert.

Von Polen bis Norwegen haben wir unsere Ostsee, das Kattegat und das Skagerrak bereist und dabei neben altbekanntem auch vieles Neues entdeckt, neue Erfahrungen gesammelt und neue Freunde gewonnen.

Insgesamt stehen 1.809,5 Seemeilen im Logbuch unserer Yacht. 61,3 % (1.110,0 Seemeilen) davon sind wir gesegelt. Wir haben 58 Häfen besucht und 10 Hafentage verzeichnet.

Und es ist wie es ist. Nach dem Törn ist vor dem Törn. Wir werden 2026 wieder auf Reise gehen und zeitnah unsere neue Segelpläne auf dieser Webseite veröffentlichen. Wir würden uns freuen, Sie wieder an Bord begrüßen zu können.

Ein herzliches Willkommen an Bord und eine schöne Restsaison 2025 wünscht

Jörg Jonscher

SY LAMANTijN

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