Logbuch 03.08. bis 10.08.2025

03.08.2025

Göteborg Hafentag

Heute ist Crewwechsel. Nach dem Frühstück verabschieden wir uns. Anschließend beginnt das Prozedere des Yachtklarmachens.

Am Nachmittag bin ich damit fertig und bereite schon einmal die kommende Woche vor. Ein Starkwindgebiet ist in Ankündigung und wird auf jeden Fall unsere Weiterfahrt beeinträchtigen. Daher beobachte ich schon einmal die Wetterprognosen und plane vor…

Um 16.30 Uhr ist die neue Crew an Bord. Wir begrüßen uns und der Check-in beginnt. Anschließend nutzen wir den nahen Supermarkt für die Ergänzung der Vorräte an Bord. Nach der Einweisung in die Gegebenheiten an Bord und die Fragen der Sicherheit werden wir heute Abend mit der neuen Crew meines Begleitschiffes essen gehen…

04.08.2025

Göteborg nach Almösund

37,0 sm

Heute klingelt der Wecker bereits kurz vor 07.00 Uhr. Ich will noch einmal die sicherheitshalber vorgebuchte Waschmaschine nutzen. Um 07.00 Uhr ist die Wäsche in der Trommel.

Wir frühstücken anschließend und Checken noch einmal das Wetter. Es bleibt bei der angekündigten Starkwindwarnung aus Südwest bis West mit bis zu acht Windstärken. Unsere Entscheidung bleibt bestehen, wir nutzen den heutigen Tag, um Nordwärts in die Schären zu fahren und einen Liegeplatz zu finden, wo wir vor Wind und Welle halbwegs sicher sind. Unsere Auswahl fällt auf Almösund am östlichen Ende der Insel Tjörn nahe der Tjörnbron.

Um 08.45 Uhr legen wir ab. Zuvor gab es eine kurze Einweisung an Deck. Zunächst motoren wir durch den Regen Richtung Westen.

Wir schauen noch einmal zurück auf die imposante Kulisse der Göteborger Stadtmarina und passieren das neue Wahrzeichen der Stadt. Der Begriff Wolkenkratzer bekommt eine neue Dimension.

Um 10.00 Uhr haben wir die Fahrwassertonne 20 passiert und gehen auf nördlichen Kurs. Gleichzeitig setzen wir die Genua. Wir können segeln.

Wir fahren durch eine vielseitige und heute sehr belebte Schärenlandschaft. Erst vor der Einfahrt in den Albrekssundskanal, einer Zufahrt nach Marstrand, bergen wir die Genua.

Diese schmale und eindrucksvolle Passage machen wir lieber mit Motor.

Wir passieren das Segelmekka der Göteborger Schärenwelt, Marstrand, und setzen anschließend wieder die Genua für unseren Kurs in den Älgäfjord, weiter Richtung Nordosten.

Erst hinter der Tjörnbron bergen wir die Genua und steuern unser heutiges Tagesziel an. Scheinbar hatte auch andere Wassersportler diese Idee mit dem Abwettern.

Es ist 16.00 Uhr.

Wir finden doch einen Liegeplatz mit dem Bug in den zu erwartenden Wind am Gaststeg mit Mooringleinen.

Neben uns liegt unser Flottillenschiff. Wir sind optimistisch, dass dieser Platz für heute Nacht der Richtige ist und bereiten uns auf einen entspannten und bisher ruhigen Abend vor…

05.08.2025

Almösund Hafentag

Das Sturmtief über Norwegen hat uns fest im Griff. Unser Liegeplatz war über Nacht wie erwartet sicher und hat die Böen mit bis zu 26 Knoten gut verkraftet.

In der Nacht hatte ich noch einmal alle Leinen kontrolliert und vor allem die Mooringleine, aber alles hat gepasst. Am Vormittag haben wir nach dem Wettercheck beschlossen, hier zu bleiben. Das Wetter der Nacht war erst der Anfang.

Die Zeit des Tages wurde für einen Landausflug der Crew mit dem Bus auf Tjörn genutzt, während ich an Bord geblieben bin, um einfach vor Ort zu sein, falls was passiert.

Die Regenschauer haben den Sund vor uns glatt gemacht und die Windböen das Schiff schon gut in Bewegung gehalten. Am Nachmittag hat der Windmesser 36,3 Knoten registriert.

Zum Abend hin wurde es ruhiger, nur noch vereinzelte, aber kräftige Böen treten auf.

Wir werden morgen früh über unsere Weiterfahrt nachdenken, sind aber optimistisch…

06.08.2025

Almösund nach Henån

23,5 sm

Gestern Abend wurde es schon etwas ruhiger. Wir verbrachten eine entspannte Nacht an Bord. Um 07.00 Uhr war allgemeines Wecken. Der Skipper badet im Meer und bereitet das Frühstück vor. Um 08.30 Uhr sind wir mit der Morgenroutine durch. Die kurze Abstimmung mit unserem Flottillenschiff ist erfolgt. Zuvor haben wir in der Werft noch versucht, uns ehrlich zu machen. Das Ergebnis, wir möchten bitte die Hafengebühr per Banküberweisung erledigen.

Um 08.40 Uhr haben wir abgelegt. Nach dem Aufklaren an Deck setzen wir die Genua, natürlich noch im Reff, da immer noch ein vierer bis fünfer Wind aus westlicher Richtung angesagt ist.

Aus den Buchten, Sunden und kleinen Fjorden und hinter den Inseln sehen wir immer noch weißes Wasser. Die Böen erreichen in der Spitze noch über 33 Knoten. Somit sind wir gut und schnell unterwegs.

Wir passieren die Fähre in Svanesund. Erst im Havstensfjord bergen wir die Genua und ändern unseren Kurs auf West.

Wir passieren die berühmte Vindöwerft und motoren bis in die Einfahrt nach Henån. Auch hier ist eine bekannte Werft angesiedelt, Najad. Der Hafen sieht gut gefüllt aus, doch sind am Gästesteg einige Liegeplätze frei. Wir bereiten das Anlegen vor und fahren eine der freien Boxen am Gästesteg. Kurze Zeit später helfen wir unserer Flottillenyacht beim Anlegen. Es ist 13.15 Uhr, als wir fest sind. 

Den Anleger genießen wir gemeinsam mit der Crew unseres Flottillenschiffes. Danach heißt auf Erkundungstour in Henån zu gehen…

07.08.2025

Henån nach Fjällbacka

42,0 sm

Heute gibt es kurz nach 08.00 Uhr Frühstück mit frischen Brötchen. Anschließend werfen wir noch einmal einen Blick auf das Wetter und entschieden uns für einen längeren Törn Richtung Norden.

Um 09.10 Uhr legen wir ab. Zunächst motoren wir drei Stunden Richtung Südwesten zu den Außenschären und haben dabei interessante Passagen durch schmale Fahrwasser.

In Höhe der Werftanlage von Halberg-Rassey in Ellös können wir unseren Kurs Richtung Norden ändern und setzen die Genua.

Wir sind in den Außenschären angekommen. Zwischenzeitlich kommt noch einiges an Seegang durch die vereinzelten Felsen durch.

Jedoch segeln wir zunächst bis in Höhe von Smögen, wo wir kurz in den Hafen schauen und anschließend weiterfahren. Jetzt motoren wir zum Sotenkanal, in dem Segeln verboten ist. Wir sind inzwischen eine kleine Flottille von vier Yachten Richtung Nord.

Plötzlich kommt uns ein kleines Fahrgastschiff entgegen, in einer nahen Ausweichstelle passieren wir uns gefahrlos. Die Kanalbrücke öffnet sich wie von Geisterhand bedient.

Später setzen wir die Genua und segeln weiter.

Einige Seemeilen später fahren wir in den Hamburgsund, auch hier ist das Segeln streckenweise nicht gestattet, so dass unser Motor erneut zum Einsatz kommt.

Hinter dem Hamburgsund biegen wir nach Osten ab und setzen erneut die Genua. Wir passieren die kleine Insel Stensholmen, auf der auf einem kleinen Soldatenfriedhof die letzte Ruhestätte von Johan Kihnau ist (besser bekannt als Georg Fock).

Kurze Zeit später taucht vor uns der Vetteberget auf und dahinter die beschaulich anzusehenden bunten Häuser von Fjällbacka. Wir bergen die Genua und laufen ein. Ein Liegeplatz ist schnell gefunden und so sind beide Törnyachten um 18.15 Uhr in Fjällbacka fest.

Nach dem Anleger und unserem Abendessen folgt natürlich noch der Aufstieg durch die Kungskluftan auf den Vetteberget mit dem beeindruckenden Ausblick auf die Schärenlandschaft vor Fjällbacka…

08.08.2025

Fjällbacka nach Halden

41,5 sm

Nach einer ruhigen Nacht fällt das Aufstehen leicht. Duschen Frühstücken und Törnbesprechung, das sind die Themen des Tagesbeginns. Wir entscheiden uns für unsere Vorplanung und machen uns startklar.

Um 09.00 Uhr legen wir ab.

Gleich nach dem Aufklaren der Yacht wird die Genua gesetzt. Der Motor verstummt. Wir sind auf Kurs durch die Schärenwelt. Nur einmal bei Grebbestad müssen wir eineinhalb Meilen mit Motor nachhelfen, da wir die notwendige Höhe nicht schaffen. Ansonsten segeln wir heute durch die beeindruckende Schärenlandschaft.

Wir passieren Havstensund und fahren an Resö vorbei in den Kosterfjord. Dort haben wir noch etwas Welle, jedoch können wir unseren Raumschotkurs gut segeln. Wir fahren vorbei an Koster weiter Richtung Norwegen und laufen in den Singlefjord. Wir sind jetzt im Grenzgebiet unterwegs. An Backbord liegt Norwegen und an Steuerbord Schweden. Es folgt die schmale Passage durch den Svinesund, welche sehr reizvoll ist.

Auch hier liegt rechts Schweden und links Norwegen. Wir passieren die beiden imposanten Brücken und segeln bis vor die Einfahrt nach Halden.

Der Hafen ist bereits gut gefüllt mit vor allem Motoryachten. Wir finden noch einen Pierliegeplatz hinter zwei norwegischen Segelyachten und legen mit Hilfe der Norweger an. ES ist 18.15 Uhr, als wir fest sind. Es steht ein wenig Schwell im Hafen und der Wind weht recht frisch.

Jedoch wird zunächst einmal der Anleger zelebriert, danach machen wir uns mit den Gegebenheiten vertraut und schauen mal, was der Abend in Halden so bringt…

09.08.2025

Halden nach Strömstad

22,0 sm

Der Wind hat über Nacht ein wenig nachgelassen, so dass wir in Ruhe schlafen konnten. Ein nächtlicher Kontrollblick auf die Fender hat auch keine Probleme aufkommen lassen.

Um 07.45 Uhr stehen wir auf. Frühstück machen und die sonstigen Dinge erledigen. Wir besprechen uns mit unserem Flottillenschiff und sind uns einig, wir fahren heute und jetzt weiter. Da draußen noch etwas Seegang ist, entschieden wir uns für die kürzere und ruhigere Route nach Strömstad.

Um 09.30 Uhr legen wir ab. Wir nutzen eine kleine Windpause, um von der Peir wegzukommen. Es funktioniert. Wir klaren auf und verabschieden uns von Halden, unserem nördlichsten Punkt der diesjährigen Sommerreise.

Erneut passieren wir Svinesund mit den beiden Brücken und können etwas später die Segel setzen.

Es wir ein Kreuzkurs bei inzwischen wieder fünf bis sechs Windstärken, in Böen hatten wir 29,1 Knoten.

Das kurze Stück (ca. zwei Seemeilen, wo das Skagerrak ungebremst einfällt, passieren wir mit Motor gegen eine spannende Dünung. Dann sind wir im inneren Fahrwasser nach Strömstad. Der Flaggenwechsel der Gastlandflagge erfolgt.

Um 13.50 Uhr laufen wir in Strömstad ein und finden einen Längsseitsliegeplatz im inneren Hafenbereich an der Fischerpier.

Später können wir beim Fischer direkt aus der Fischhalle noch ein gutes Abendessen ersteigern…

Die Sonne scheint am Nachmittag und Strömstad zeigt sich von seiner besten Seite. Grund genug, um hier etwas zu verweilen, zumal Strömstad das Etappenziel dieser Segelwoche ist…

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