2018 – 19.08. bis 25.08.

19.08.2018

Heute früh ist der Crewwechsel vollzogen.  Wir sind ab heute zu Zweit unterwegs und wollen uns noch ein paar Tage auf dem Vänernsee umschauen. Zunächst jedoch klar Schiff, Einkaufen und Wettercheck.

Gegen Mittag fällt dann die Entscheidung, auszulaufen und Kurs Richtung Läckö zu fahren. Der Wind kommt mit 4 – 5 Windstärken aus West und für uns natürlich von vorne. Tendenz im Verlauf des Nachmittags – abnehmend.

Um 13.45 Uhr legen wir ab. Zunächst geht es unter Motor durch die Mariestadfjord Richtung Westen. Nach acht Seemeilen erreichen wir freies Wasser und setzen die Genua. Hoch am Wind sind wir gut unterwegs und kreuzen mit längen Schlägen Richtung Läckö. Zum Spätnachmittag bezieht sich der Himmel und so entscheiden wir uns fünf Meilen vor unserem Ziel, die Genua zu bergen und den Rest zu motoren.

Wir laufen in das schmale Schärenfahrwasser ein, passieren Läckö und nehmen Kurs auf Spiken, einem kleinen Fischerort.

Dort finden wir einen schönen Liegeplatz, machen fest und sind willkommen. Der Anleger schmeckt und etwas später setzt der angekündigte Regen ein. Es ist 19.00 Uhr.

Für uns heißt es, Zeit für das Abendessen und danach schauen wir mal, was der Abend noch so bringt…

20.08.2018

Es ist eine unglaubliche Stille am Morgen im kleinen Hafen von Spiken. Die Bucht ist spiegelglatt und lässt Raum für viele Gedanken. Der See lockt zum morgendlichen Bade, doch die Wassertemperatur holt einen dann in die Wirklichkeit zurück. Der Herbst ist im Anmarsch. Wir frühstücken mit frischen Brötchen vom Hafenkiosk und prüfen wieder einmal das Wettergeschehen.

Dann haben wir die Idee, noch nach Läckö zu fahren und dem berühmten Schloss unsere Aufwartung zu machen. Es sind nur knapp zwei Seemeilen zurück, die jedoch spannend sind.

Der Hafen in Läckö ist eng und auf Grund des Niedrigwassers für uns nicht mehr geeignet. Schon in der Hafeneinfahrt am ersten Bollwerk wird es zu flach für uns. Wir fahren rückwärts wieder raus und gehen auf Westkurs durch das Schärenfahrwasser von Kallandsö, auch hier erwartet uns eine interessante und abwechslungsreiche Passage, welche jedoch tiefenmäßig kein Problem darstellt.

Dann sind wir im westlichen Teil des Vänern, dem Dalbosjön.

Wir setzen die Segel und sind unterwegs. Vor uns liegen noch 15 Segelmeilen auf direktem Kurs. Der angesagte Nordwind kommt zunächst aus Südwest und dreht dann später auf West mit einer Nordkomponente…  So kreuzen wir bis vor die Hafeneinfahrt von Sunnanå. Dort bergen wir die Segel. Inzwischen sind anstatt der angesagte 2 m/s  gute 15 Knoten geworden und eine Regenwolke wirft ihre Böen voraus. Wir fahren durch die kurvenreiche und schmale Einfahrt nach Sunnanå und haben beim Anlegen natürlich den besten Wind…

Als wir fest sind, ist der Regen vorbei, es ist windstill und die Sonne scheint. Es ist ein schöner Ort zum Verweilen, auch wenn hier der Charakter einer modernen Marina mehr zu Vorschein kommt. Wir haben Sonnenschien, eine wunderschöne Aussicht aus dem Cockpit auf den See und das typische Licht am Abend, wenn die Sonne sich dem Horizont nähert…

21.08.2018

Ein wunderschöner Morgen in Sunnanå weckt uns. Wir frühstücken, relaxen in den Vormittag und genießen den Tag. Am frühen Nachmittag legen wir ab. Besten Wetter, eine leichte Brise und vor uns wieder der Vänern. Zuvor hatten wir mit dem Hafenmeister über mögliche weitere Ziele geplaudert und er sagte uns, das unsere Idee, nach Dalbergså, auch mit zwei großen Yachten realisierbar ist.

Wir passieren die Schären vor Sunnanå und setzen die Segel. Entspannt geht es bei vorherrschendem Ostwind (angesagter Nord…) durch den See.

Wir segeln bis vor die Mündung  des Dalbergsån und bergen die Segel. Die Einfahrt ist schmal und eng, aber gut markiert, so dass wir problemlos bis an den Steg des dortigen Campingplatzes fahren können. Dort tasten wir uns langsam längsseits ran, die Wassertiefe passt und wir sind fest.

Es ist ruhig und idyllisch hier und wir freuen uns, diesen Ort ausgesucht zu haben. Am frühen Abend wird es noch einmal betriebsam aus dem Steg, der Sonnenuntergang steht an und es wollen natürlich alle sehen…

22.08.2018

Es hat geregnet am frühen Morgen und in der Luft liegt noch der feuchte Geruch der Wiesen und des Flusses.

Wir stehen auf und frühstücken. Da außer einigen Campern niemand mehr hier ist, ist es wunderschön ruhig und erholsam. Es ist noch Zeit für einen Spaziergang an das Ufer des Vänern. Um 11.00 Uhr legen wir ab.

Während es in der Einfahrt noch sehr ruhig ist, weht draußen auf dem See bereits einige kräftige Brise. Als wir die Ausfahrt passiert haben, setzten wir nur die Genua und gehen auf Kurs, natürlich am Wind, da der Wind aus südlichen Richtungen kommt. Es werden schnell 5 -6 Windstärken und wir sind gut unterwegs. Aus den abgezirkelten 20 Seemeilen bis Vänersborg werden zum Schluss 28,5 Seemeilen, da wir kreuzen. Um 14.50 Uhr bergen wir die Genua und nehmen Kurs Richtung der Vänersborger Brücken.

Über Funk melden wir uns an und werden um 15 Minuten Geduld gebeten.

Dann öffnen sich zunächst die Straßenbrücke und kurz darauf die Eisenbahnbrücke. Wir haben den Vänern verlassen.

Ein weiterer Törnabschnitt ist zu Ende und wir haben diesen See und seine Menschen schätzen gelernt.  Um 16.15 Uhr haben wir angelegt in der Vänerparken Marina, dem Gasthafen südlich der Eisenbahnbrücke.

Es folgt die Anmeldung beim Hafenmeister, wieder ein nettes Gespräch und das Versprechen, morgen um 09.00 Uhr die Tanksstelle aufzumachen. Bis Göteborg haben wir keine Tankmöglichkeit mehr und so wollen wir das hier nutzen. Der Rest des Nachmittags gehört der Vervollständigung unserer Vorräte und dem Städtchen…

23.08.2018

Da ist das nächste Tief und wir sind mitten drin. Es regnet und die Aussichten sehen so aus, dass sich das im Laufe des Tages auch nicht ändern wird. Wir stehen früh auf, frühstücken und sind schon kurz nach 08.30 Uhr an der Tankstelle. Danach legen wir ab und nehmen Kurs auf den Kanal. Die erste Brücke des Tages, die Gropbron ist um 09.40 Uhr passiert.

Es folgt die erste der sechs imposanten Schleusen des Trollhätte Kanal. Das Schleusen geht hier sehr entspannt ab, dafür sind es jedoch auch jedes Mal einige Höhenmeter mehr als im Göta Kanal.

Wir fahren heute bis Trollhätten, wo die Kanalgebühr entrichtet wird und wir eine große Schleusenanlage mit insgesamt 4 Schleusen absolvieren müssen.

Davon sind die letzte Drei als Schleusentreppe angelegt.

In den Fels gehauen, sieht die Anlage schon gewaltig aus. Hinter der letzten Schleuse liegt etwas versteckt ein Liegeplatz für Sportboote an der alten Schleusenanlage von 1800 und 1844.

Der Platz ist frei, tief genug für uns und sehr romantisch vor historischer Kulisse.

Der Entschluss ist schnell getroffen, wir bleiben.

Es ist 13.30 Uhr und es hat aufgehört zu regnen. Wir haben insgesamt 9 Kanalseemeilen auf dem Tacho und machen uns landfein für einen Ausflug auf historischem Gelände in traumhafter Kulisse…

24.08.2018

Ein sehr ruhiger Morgen weckt uns. Die Luft ist mild und der Fluss lädt ein zum morgendlichen Bade.

Nach dem Frühstück folgt noch ein kleiner Morgenspaziergang, bevor wir um 09.20 Uhr die Leinen lösen.

Es geht weiter Richtung Göteborg, vor uns eine letzte Schleuse und einige Brücken sowie 38 Seemeilen bis zu unserem Zielhafen.

Die Landschaft ist abwechslungsreich und je näher wir Göteborg kommen, auch bewohnter und mit zunehmender Industrie. Trotzdem ist es interessant, diese Passage mit zu nehmen. Gegen 16.30 Uhr sind wir vor der letzten Brücke direkt im Centrum Göteborg. Hier müssen wir bis 18.00 Uhr warten, da gerade der Berufsverkehr  läuft.

Um 18.30 Uhr sind wir in Lilla Bommen fest, die Marina im Herzen Göteborg. Damit ist unsere Reise durch das Blaue Band Schwedens auch endgültig abgeschlossen. Es war eine sehr interessante und vielfältige Reise mit einer Hochseeyacht direkt durch Schweden. Viele Eindrücke und Erlebnisse sind gepaart mit netten Menschen, traumhaften Landschaften und dem Gefühl, etwas Besonderes erlebt zu haben.

Morgen ist dann wieder Crewwechsel und das Kattegat wartet auf uns auf unserem Kurs Richtung Süden…

25.08.2018

Frühstück, Schiff noch einmal auf einen besseren Liegeplatz verholen und anschließend Verabschiedung, so begann der Samstagmorgen. Es folgt das übliche Prozedere des Yacht aufklaren, Wäsche waschen, Vorbereitungen für die neue Crew treffen und natürlich Vorplanung für die nächste Woche, was macht vor allem das Wetter.

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