11.09. bis 18.09.2022

11.09.2022 Visby nach Klintehamn 21,5 sm

Da unser Crewwechsel bereits erfolgt ist, gehört der Vormittag noch einmal der weiteren Erkundung von Visby und für den Skipper dem Aufklaren der Yacht.

Mittags wollen wir uns auf den Weg machen und auf Gotland noch etwas südlich weitersegeln…

Nachdem wir mittags noch einmal über das Thema Sicherheit gesprochen haben, machen wir uns klar zum Ablegen. Um 12.20 Uhr verabschieden wir uns von Visby.

Wir schauen noch einmal zurück und würden vielleicht auch gerne bleiben, aber wir wollen das heutige Wetter nutzen. Noch im Hafen setzen wir die Genua und gehen auf Kurs Richtung Süden, immer entlang der abwechslungsreichen Küste Gotlands.

Der Wind weht noch einmal mit vier bis fünf Windstärken und sorgt für einen schönen Raumschotkurs. Erst in der Ansteuerung von Klintehamn bergen wir die Genua und laufen ein.

Unsere Hafenunterlagen mahnen uns zur Vorsicht, da es im Gasthafen recht flach sein soll. Wir legen am Ecksteg hinter dem Fahrgastschiff an und gehen auf Erkundung. Wir finden den Hafenmeister und er bittet uns, in den Seglerhafen rein zu fahren. Meine Fragen nach der Tiefe winkt er ab, es ist tief genug und solange wir innerhalb der Tonnen bleiben, kann uns nichts passieren. Wir legen noch einmal ab und fahren langsam in den Seglerhafen an die Gastpier hinter dem Mastkran. Der Tiefenmesser zeigt immer beruhigende Wassertiefen an (mindestens 2,2 m, jedoch meistens mehr). Wir drehen im Hafenbecken, haben dafür auch genug Platz und legen an.

Der Anleger schmeckt und der Blick in die Bucht ist besser, als in den Hafenbüchern beschrieben. Dazu scheint die Sonne und der Wind weht auch nicht mehr so kräftig. Das auf der anderen Seite der Industriehafen ist, fällt zumindest uns nicht so sehr auf…

12.09.2022     Klintehamn nach Figeholm     55,0 sm

Es hatte sich in den vergangenen Tagen bereits abgezeichnet, es kommt ein Sturmtief auf uns zu und wird uns ein wenig beeinflussen. Unser Plan, weiter nach Süden entlang Gotlands Küste zu segeln, wird auf später vertagt. Wir brauchen jetzt einen Zielhafen, wo wir auch einmal schlechtes Wetter aus Süd bis Südwest abwettern können und genug Reserve für unsere weitere Fahrt Richtung Kalmar haben…

Morgens um 06.00 Uhr checken wir noch einmal den Wetterbericht. Es hat sich nichts geändert. Wir frühstücken und legen um 07.30 Uhr ab.

Die nächsten zwei Stunden motoren wir nach Westen und passieren dabei die wunderschönen Inseln Lilla Karlsö und Stora Karlsö, beeindruckende und bekannte Naturreservate Gotlands. Unser Versuch zu segeln wird fünf Seemeilen später wegen schwächelnden Wind abgebrochen.

Kurze Zeit später treffen wir auf einen der wenigen Frachter, natürlich mit einem CPA unter 100 Fuß, was Kollisionskurs bedeutet. Nach dem Ausweichmanöver unsererseits bringt uns unser Autopilot sicher weiter Richtung heutiges Tagesziel, vorbei an der Nordspitze Ölands, welche wir gegen 14.30 Uhr passieren.

Der schwache Wind hat inzwischen auf Süd gedreht und am Himmel sind bereits die ersten Anzeichen des Wetterumschwungs zu sehen.

Gegen 17.00 Uhr erreichen wir die Ansteuerung von Figeholm und fahren in das Fahrwasser. Der Gasthafen ist leer. Wir legen an und machen längsseits fest.

Es ist 17.45 Uhr. Später kommt der Hafenmeister und wir checken ordentlich ein. Der Abend an diesem schönen Ort verspricht noch freundlich zu bleiben, mal schauen, was das Wetter uns dann morgen bringt…

13.09.2022     Figeholm nach Oskarshamn     16,5 sm

Der Wind pfeift im Rigg und der Regen trommelt auf das Deck. Das angekündigte Tief hat uns mit seiner Front erreicht. Wir frühstücken um 08.00 Uhr und checken das Wetter.

Am Vormittag soll es zwischenzeitlich aufklaren, Zeit für einen Spaziergang und der Erkundung von Figeholm. Zum Nachmittag ist eine Wetterbesserung angekündigt, kein Regen mehr und abflauende Winde…

Somit gehört der Vormittag jedem Einzelnen für sich. Wir treffen uns um 12.00 Uhr wieder an Bord, teilweise durchnässt von einzelne Regenschauern. Wir machen uns einen Mittagssnack, warten den letzten Regenschauer laut Regenradar ab und bereiten uns zum Auslaufen vor.

Um 13.50 Uhr legen wir ab.

Nachdem wir die Ausfahrt von Figeholm passiert haben, setzen wir die Genua und gehen auf Südkurs. Dabei versuchen wir möglichst weiter in der Abdeckung des Festlandes zu segeln, da draußen auf dem Kalmarsund doch noch deutlich mehr Wind unterwegs ist.

Mit einer einzigen Wende kommen wir in das Hauptfahrwasser nach Oskarshamn und können fast bis in den Hafen segeln. Inzwischen scheint die Sonne, der Wind bleibt jedoch böig. Wir bergen die Genau und laufen ein. Der Innenhafen von Oskarshamn ist überschaubar gefüllt, eine weitere deutsche Yacht und eine polnische Yacht. Wir machen zunächst am Schwimmsteg fest, parken jedoch kurze Zeit später noch einmal um, in den inneren Teil des Hafens, wo wir geschützter und ruhiger liegen. Es ist 17.45 Uhr, als wir endlich richtig fest sind.

Wir bezahlen unseren Obolus am Zahlautomaten, genießen unseren Anleger und machen uns auf in die Stadt, um ein Lokal für das Abendessen zu finden…

14.09.2022     Oskarshamn nach Mönsteräs     26,0 sm

Es wurde eine ruhige Nacht, welche mit Sonnenschein und einer frischen Brise am Morgen endete.

Unser Frühstück findet um 08.00 Uhr statt, danach folgt noch einmal eine Shoppingtour zum Auffüllen der Vorräte.

Um 10.25 Uhr legen wir ab. Noch im Hafen können wir die Genua setzten und auf Kurs gehen. Wir wollen erneut südwärts und wählen einen küstennahen Weg durch die vorgelagerten Inseln.

Dabei sind wir flott unterwegs und erreichen gegen 14.20 Uhr die Ansteuerungstonne nach Mönsteräs. Wir bergen die Genua und motoren die letzten sechs Seemeilen in den Fjord hinein.

Spannende Seezeichen sind in der Einfahrt zu finden. Landschaftlich sehr schön, taucht am Ende des Fjordes der kleine pittoreske Ort auf. Die Marina befindet sich in dem einzigen, alten Handelshafenbecken und wir sind außer einer heimischen Yacht alleine hier.

Es ist 15.40 Uhr, als wir längsseits fest sind. Wir checken die Lage und entscheiden uns für das Hierbleiben, verspricht der Ort doch einiges an schönen Ansichten.

Und auch wenn die Saison schon seit einigen Wochen vorbei ist, erhalten wir zumindest den Code zur Öffnung der Sanitäranlagen…

15.09.2022     Mönsteräs nach Borgholm     13,0 sm

Die Sonne scheint und hat bereits am Morgen frischen Wind im Gepäck.

Wir frühstücken und haben noch einen kleinen Termin im Tourismusbüro betreffs unserer Hafengebühr, so hatten wir es gestern telefonisch vereinbart.  Natürlich erfahren wir dabei noch einiges zum Ort und über unseren Gasthafen, der derzeit neugestaltet wird.

Um 08.50 Uhr legen wir ab. Eine Seemeile später, als die Ausfahrt im gleißenden Gegenlicht der Sonne übersichtlicher wird, setzen wir unsere Genua im 1.Reff. Der Wetterbericht spricht heute von einigen Schauer mit guten Böen. Wir haben nur eine kurze Distanz vor uns, einmal über den Kalmarsund nach Öland.

Zwischen 4 und 7,5 Knoten sind wir unterwegs und die gereffte Genua ist genau richtig für diese drückenden Böen…

Wir steuern die weithin sichtbare Festungsanlage Borgholm an und bergen erst in der südlichen Ansteuerung die Genua. Im Hafen ist auch hier die Liegeplatzsituation sehr übersichtlich. Wir fahren in den hinteren Teil und machen an der Innenmole längsseits fest, gut geschützt vor dem Wind und den Schauerböen. Es ist 11.40 Uhr.

Wir checken ein am Hafenbüroautomaten und sprechen mit dem Hotel über den abendlichen Besuch der Sauna – genehmigt…

Die Zeit bis zum Eintreffen der ersten richtigen Schauer am Nachmittag nutzen wir für den Aufstieg und die Besichtigung der Festungsanlage Borgholm, wo wir auch den ersten richtigen Schauer „abwettern“.

Der Rückweg gegen 15.30 Uhr erfolgt zwischen zwei weiteren Schauern und so sind wir wieder an Bord und lassen das Wetter draußen seinen beeindruckenden Lauf…

16.09.2022     Borgholm nach Kalmar     17,0 sm

Es hat die ganze Nacht hindurch viel Wind gegeben. Am Morgen ist der Himmel weiterhin bedeckt und hat den einen oder anderen Regenschauer im Gepäck. Wir frühstücken um 08.00 Uhr und nutzen den Vormittag noch einmal für einen Ausflug in die Shopping-Meile von Borgholm…

Um 11.00 Uhr legen wir ab. Der Wind hat ein wenig nachgelassen und auf West gedreht, was uns natürlich entgegenkommt bei unserem Kurs nach Kalmar. Hinter der Ansteuerung von Borgholm setzen wir unsere Genua und gehen auf Kurs.

Es wird bis vor die große Ölandbrücke ein guter Am-Wind-Kurs, dann können wir ein wenig abfallen und durch die imposante Brücke segeln.

In der Hafeneinfahrt bergen wir die Genua und fahren zur Tankstelle, um unseren Dieselvorrat aufzufüllen. Danach legen wir wieder ab und suchen uns einen guten Liegeplatz inmitten des großen Gasthafens Kalmar.

Später gesellen sich noch Segelfreunde aus Deutschland zu uns, welche auch auf Südkurs sind. Die Wiedersehensfreude ist groß und so verbringen wir den Abend gemeinsam…

17.09.2022 Kalmar Hafentag

Heute verbringen wir den Tag in Kalmar und gehen auf Entdeckungstour in der Stadt.

Zuvor verabschiede ich mich noch von meinen Segelfreunden, welche die guten Windverhältnisse nutzen wollen, um weiter nach Süden zu kommen. Morgen ist dann wieder Crewwechsel und die neue Törnwoche beginnt…

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