03.07. bis 10.07.2022

03.07.2022     Gustavsberg

Es ist 15.00 Uhr, als wir uns am Eingang der Tunnelbanna Station Stockholm Centralen treffen. Wir, das sind meine neue Crew und ich. Gemeinsam fahren wir mit der Tunnelbanna und dem Bus nach Gustavsberg. Gegen 16.00 Uhr treffen wir an Bord ein. Eine kurze Einweisung in die Gegebenheiten an Bord und den Hafen, danach folgt der Check-in die Kabinen, während dessen der Skipper einen Willkommenskaffee aufsetzt. Ein Flottillenschiff ist ebenfalls bereits da und es gibt eine schöne Wiedersehensfreude. Unser zweites Flottillenschiff wollen wir morgen wiedertreffen…

Später gehen wir zum nahegelegenem Supermarkt und füllen unsere Vorräte auf, verstauen unseren Einkauf an Bord und machen die erste Einweisung in die Yacht. Zum Abend suchen wir die nahe gelegene Pizzeria auf und genießen unser wohlverdientes Abendessen. Der Abend klingt mit der Törnplanung für die kommenden zwei Tage aus…

04.07.2022     Gustavsberg nach Furusund     38,0 sm

Um 07.30 Uhr klingelt der Wecker. Die Morgenroutine beginnt und das erste Frühstück an Bord findet gut gelaunt statt. Nach dem Aufklaren folgt noch einmal eine kurze Einweisung zum Thema Motor und Ablegen und wir sind unterwegs. Es ist 09.15 Uhr.

Wir passieren erneut die abwechslungsreichen und schmalen Durchfahrten Richtung Stockholm und können 7,5 Seemeilen später auf dem Stockholm Hauptfahrwasser die Genua setzen.

Die Sonne scheint, der Schiffsverkehr ist moderat und so segeln wir Nordostwärts Richtung Vaxholm. Hinter Vaxholm verlässt uns der Wind. Der Himmel sieht wechselhaft und teils besorgniserregend aus. Wir motoren ein wenig und nutzen den neu eintretenden Wind wieder zum Segeln. Windböen sind ausgeblieben und der erste Regen war sanft und viel entspannter, als das Wolkenbild es ankündigte. Das schwere Wetter ist weiter landeinwärts durchgezogen. Es folgt erneut Sonne und am Horizont wieder einmal eine langsam zunehmende Verdunklung des Himmels.

Wir segeln jedoch bis kurz vor Furusund, bergen die Genua und können relativ schnell dank der Hilfe unserer bereits vor Ort liegenden Flottillenyacht Nr. 2 und dem Hafenmeister einen Liegeplatz für unsere zwei Yachten finden. Es ist 18.00 Uhr als wir mit dem Heck am Steg und einer verbleibenden freien Mooringboje fest sind. Wir werden freundlich begrüßt und bedanken uns für die Hilfe.

Später eintreffende Yachten werden ebenfalls noch irgendwie eingeparkt und so ist der bereits gut gefüllte Hafen noch voller geworden. Wir genießen unseren Anleger, bereiten das Abendessen an Bord vor und sind nach dem Essen auf den Spuren vielen Berühmtheiten unterwegs, welche hier in Furusund ihre Spuren hinterlassen haben…

05.07.2022     Furusund nach Öregrund     51,0 sm

Wir wollen die gute Wetterprognose ausnutzen und viele Meilen Richtung Norden gut machen. Deshalb klingelt der Wecker bereits um 07.00 Uhr. Mit der Morgenroutine und einem guten Frühstück im Gepäck bereiten wir uns auf das Ablegen vor.

Der Wind ist nicht so richtig auf unserer Seite, so, dass wir uns mit den Nachbarbooten verständigen, was unser geplantes Manöver betrifft. Es ist inzwischen erneut 09.00 Uhr und unsere anderen zwei Flottillenschiffe haben bereits abgelegt und sind unterwegs.

Wir kommen anschließend mit Hilfe unserer Nachbarn entspannt von der Mooringboje frei und können auch auf Kurs gehen. Zehn Minuten später ist die Genua gesetzt und wir segeln nach Nordosten.

Die Sonne scheint und ein frischer und teils böiger Südwestwind bringt uns gut und zügig zunächst durch die Schären und später über die Alandsee Richtung Nord.

Wir überqueren den 60-sten Breitengrad und freuen uns auf die neuen Horizonte, welche vor uns liegen.

Später laufen wir in das Fahrwasser nach Öregrund ab und tauchen erneut in eine vielfältige Schärenlandschaft ein. Ein auslaufendes Berufsschiff sorgt noch einmal für ein wenig Aufregung an Bord, da das Fahrwasser plötzlich sehr eng wurde…

Um 17.30 Uhr bergen wir vor Öregrund die Segel. Die Hafenmeisterin weist uns einen Mooringleinenliegeplatz auf der Luvseite des Steges zu. Wir besprechen das Anlegemanöver und fahren anschließend an den uns zugewiesenen Liegeplatz. Erneut greifen hilfreiche Hände der Nachbarboote und die Hafenmeisterin mit zu, so dass wir trotzt der sehr ungünstigen Windverhältnisse gut und sicher unseren Liegeplatz erreichen.

Um 17.45 Uhr sind wir fest. Ein schöner und langer Segeltag hat sein Ende gefunden, wir sind zufrieden mit unserem Tagwerk und freuen uns auf einen schönen Abend in einer schön anzusehenden schwedischen Kleinstadt…

06.07.2022     Öregrund nach Ängskärsklubb     16,5 sm

Das Wetter scheint sich ein wenig zu ändern. Für die kommenden Tage ist immer mal wieder mit Regen zu rechnen und der Wind weht schwach aus vielen Richtungen…

Wir haben ausgeschlafen und gefrühstückt. Anschließend wird der örtliche Supermarkt zur Vorrats-auffüllung besucht. Für heute ist eine kurze Etappe geplant, um auch einmal ein wenig auszuspannen. Die einzige Ungewissheit an diesem Plan besteht darin, ob wir dort auch für alle drei Yachten einen Liegeplatz bekommen.

Ich plaudere dazu mit meinem Liegeplatznachbarn, einem Schweden und erfahre, dass er selbst diesen kleinen Hafen gar nicht kennt und zweitens, dass zurzeit relativ wenig los ist im Revier außerhalb der großen Marinas, so, dass wir gute Chancen auf einen Liegeplatz haben werden.

Um 11.15 Uhr legen wir ab. Der Himmel hat sich bezogen und dunkle Wolken lassen eine Ahnung aufkommen, was uns in den nächsten Stunden erwartet. Der Wind weht schwach aus der Richtung, in die wir wollen.

Wir motoren Richtung Nordwest und haben das Glück des Tüchtigen, der Regen berührt uns nur am Rande, das Gewitter zieht hinter uns durch.

Gute drei Stunden später fahren wir langsam in den Ängskärssund ein. Unser schwedischer Freund hat recht behalten, wir sind scheinbar die einzigen Yachten, welche heute Kurs auf diesen beschaulichen Liegeplatz inmitten des Naturschutzgebietes Ängskär-Bondskäret nehmen. Ein Liegeplatz für uns ist kein Problem, wir kommen alle längsseits an der Holzbrücke fest. Um 14.30 Uhr sind wir fest. Die nächste Regenwolke mit fernem Gewittergrollen zieht an uns vorbei und tangiert uns erneut nur mit ein wenig Regen.

Wir bezahlen unseren Hafenobolus und erfahren, dass es heute hier am Abend ein Barbecuegrillen mit Livemusik geben wird. Somit wird unser Kurztörn heute auch noch mit etwas Kultur gewürzt…

07.07.2022     Ängskärsklubb nach Segelvik     61,0 sm

Der Wetterbericht spricht heute von wechselnden Winden aus verschiedenen Richtungen…

Da wir einen längeren Törnabschnitt vor uns haben, sind wir um 06.30 Uhr aufgestanden und haben unsere Morgenroutine und das Frühstück zügig erledigt.

Um 08.00 Uhr verabschieden wir uns von unserem schönen Liegeplatz und gehen auf Nordkurs durch die Schären.

Drei Seemeilen später setzen wir die Segel und können hoch am Wind Richtung Nord weiterfahren. Inzwischen sind wir in der Gävlebucht und kommen gut Richtung Ziel voran. Nach 24 Seemeilen ist die Dünung stärker als der jetzt noch schwache Wind, so, dass wir uns für den Motoreinsatz entscheiden und das bleibt bis zum Abend so. Die Segel werden verstaut und wir genießen Sonne, Meer und blauen Himmel.

Um 15.40 Uhr passieren wir den 61.Breitengrad Richtung Nord.

Am späten Nachmittag haben wir erneut Südwind, was uns jedoch nicht zum Segeln ausreicht.

Vor der Einfahrt nach Segelvik dreht der Wind dann auf West bis Nordwest. Jetzt fahren wir gegen leichte Winde an und haben dazu noch die Sonne gleißend von vorne. Es ist 19.00 Uhr, als wir diese Tagesetappe mit unserem traditionellen Anleger beenden.

Uns gefällt Segelvik auf Anhieb. Es sind noch drei weitere deutsche Yachten hier und man kommt schnell ins Gespräch. Das Abendessen wird vorbereitet und die abendliche Sonne lockt nicht nur zu einem Spaziergang, sondern auch zu einem schönen Abschluss des Tages im Cockpit unserer Yacht…

08.07.2022     Segelvik nach Hudiksvall     35,0 sm

Wir hatten eine wunderbar ruhige und entspannte Nacht in Segelvik und sind ausgeruht gegen 08.00 Uhr aus unseren Kojen gekommen. Duschen und ein gutes Frühstück bringen uns in den Tag. Noch einige Small-Talks am Steg mit unseren Flottillenyachten, da wir uns heute für einen Tag trennen, weil meine Crew auf Grund stornierter Flüge bereits am Samstag wieder in Stockholm sein muss. Wir fahren heute bis Hudigsvall, während sich die eine Crew für einen Hafentag in Segerlvik und die andere Crew für einen Abstecher zur wunderschönen Insel Agön entscheidet. Morgen Abend wollen wir alle wieder komplett in Hudiksvall sein.

Um 10.00 Uhr legen wir ab. Zunächst motoren wir hinaus in die Bottensse und versuchen es nach zweieinhalb Seemeilen mit dem Segeln. Das funktioniert jedoch nur eine gute Stunde, dann geben wir auf. Mit einem Knoten Strom und minimalistischen Winden ist nun einmal kein gutes Vorrankommen möglich. Das ändert sich im Laufe des Tages nicht mehr.

Wir passiere Agön und das vorgelagert Robbenschutzgebiet, haben aber kein Erfolg, was die Robbensichtungen betrifft.

Es ist 17.00 Uhr, als wir den Gaststeg in Hudiksvall erreichen und auf dem zugewiesenen Liegeplatz des Hafenmeisters festmachen. Nach der Anmeldung und den entsprechenden Small-Talk legen wir noch einmal ab und nutzen die Gunst der Stunde zum Diesel bunkern. Dann ist diese Törnwoche zu Ende. Heute Abend wird noch einmal festlich auf dem Steg gegrillt und der Restabend zur Erkundung von Hudiksvall genutzt…

09.07.2022     Hudiksvall Hafentag

Wie bereits angedeutet, reist meine jetzige Crew bereits heute Mittag Richtung Stockholm, um später den neugebuchten Flieger Richtung Deutschland zu bekommen. Der zuvor geplante Flug wurde mal eben so gecancelt.

Wir haben jedoch noch etwas Zeit, frühstücken ausgiebig (Rührei mit Scampies), klaren auf und verabschieden uns gegen Mittag…

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