2019 – 13.07. bis 20.07.

13.07.2019 Vaasa Hafentag

Des Skippers Auszeit ist vorüber. Ich bin wieder an Bord in Vaasa, übernehme die Yacht und verabschiede meine vorherige Crew, nicht ohne Dank zu sagen für die gute Überführung unserer „Phantasie“ nach Vaasa. Anschließend ist Großreinschiff an Bord und am späten Nachmittag ist dann die neue Crew komplett.

Wieder folgen die Begrüßung an Bord, der Creweinkauf, die erste Einweisung in die Yacht und anschließend das gemeinsame Abendessen in Vaasa…

14.07.2019 Vaasa nach Klobbskat 27,0 sm

Der Vormittag gehört noch einmal ein Paar Wartungsarbeiten am Schiff, während die Crew die Verpflegungsbestände für unsere weitere Nordpassage auffüllt. Mittags gibt es die Sicherheitseinweisung und um 14.0 Uhr sind wir startklar.

Das Ablegemanöver funktioniert und wir verabschieden uns mit einem letzten Blick auf Vaasa.

Da wir die nördlich gelegene Brücke nicht passieren können, gehen wir auf westlichen Kurs. Die Genua ist gesetzt und der Wind reicht zunächst für unseren Westkurs aus.

Später setzten wir noch das Großsegel dazu, da der Wind schwächer wird und wir das enge Fahrwasser verlassen haben. Ca. 5 Seemeilen vor unserem Zielhafen bergen wir unsere Segel und gehen auf nördlichen Kurs, der Wind weht inzwischen schwach aus Nord.

Um 19.45 Uhr sind wir im kleinen Fischerei- und Sportboothafen Klobbskat. Wir sind neben ein paar Fischerbooten und kleinen Motor- und Ruderbooten das einzige Gastschiff im Hafen. Von freundlichen Finnen erfahren wir den Code für Dusche, WC und Sauna, bezahlen unseren Obolus und genießen den Abend in der Natur, mit einem kleinen Grillessen am Lagerfeuer und dem abschließenden Besuch der Sauna…

15.07.2019 Klobbskat nach Mässkär 56,0 sm

Um 08.00 Uhr frühstücken wir. Eine beschauliche Ruhe liegt über dem Hafen und wir besprechen den heutigen Tag. Wir werden die Kvarks Richtung Norden durch die Inseln passieren und versuchen, mit dem schwachen Südwind viel Nordstrecke gutzumachen. Vor dem Ablegen werden schnell noch ein paar Fotos von dem nahegelegenen Aussichtsturm gemacht.

Um 09.30 Uhr sind wir unterwegs. Wir passieren die schmale Ausfahrt und folgen dem Fahrwasser durch das Steinlabyrinth.

Später verlassen wir den Fahrweg und gehen durch tiefes Wasser Richtung Valassaaret. Es kommen insgesamt 6 Segelmeilen zustande, bevor der Südwind sich verabschiedet.

Wir passieren die Inselwelt dieses kleinen vorgelagerten Archipels, vorbei am berühmten Leuchtturm Storskär aus dem Hause Eifel…

Nach der Passage der vielen Inseln kommt ein langes Seestück bis vor die Einfahrt nach Pietarsaari. Das Abendessen wird unterwegs serviert.

Vor der Einfahrt kommt noch einmal ein wenig Spannung auf, vor uns taucht ein Wald von Fischerfähnchen und diversen Schwimmkörpern auf – Stellnetzte. Wir passieren die Stellnetze mit großem Abstand und nehmen Kurs auf unseren geplanten Zielhafen. Die Einfahrt ist gut und sicher ausgetonnt und im Hafen haben wir Glück, es gibt einen Liegeplatz für uns.

Wir sind auf Mässkär, einer kleinen und romantischen Leuchtturminsel vor Pietarsaari. Langsam tasten wir uns an die Pier und sind fest.

Es ist 21.10 Uhr und im Logbuch stehen für heute 56 Seemeilen. Schnell wird noch klar Schiff gemacht, der Anleger darf nicht fehlen und dann ist die Crew schon an Land, um dieses schöne Eiland zu entdecken…

16.07.2019 Mässkär nach Tankar 43,0 sm

Der Wetterbericht hat für heute Wind versprochen, natürlich aus Nordost, unserer Generalrichtung. Wir entscheiden uns für einen Segeltag, da die kommenden Tage voraussichtlich mit Windmangel geprägt sind.

Um 11.00 Uhr verlassen wir das gastfreundliche Mässkär. Gleich nach dem Auslaufen setzen wir unsere Segel und gehen auf Am-Wind-Kurs.

Es wird eine schöne Kreuz in Richtung Norden bei einem guten vierer bis fünfer Wind. Auf Grund des Fetsches hat sich eine gute Welle aufgebaut, durch die unser Schiff jedoch ohne Schwierigkeiten durchsegelt. Um 17.10 Uhr bergen wir das Vorsegel und gehen nur mit Groß in die Ansteuerung der Insel Tankar. Erneut markieren zahlreiche Steine sowie die notwendigen Tonnen den Weg. Der Seegang ist durch die vorgelagerten Riffe deutlich kleiner geworden, nur der Wind ist noch da und begleitet uns bei der Einfahrt in den kleinen Hafen.

Mit Hilfe der finnischen Segler, welche bereits an der Pier fest sind, finden wir einen schönen Liegeplatz für unser großes Schiff in dem kleinen Hafen. Daher wird unser Anlegerzeremoniell auch gemeinsam mit unseren Helfern durchgeführt…

Tankar ist ebenfalls eine wunderschöne Insel mit viel Flair und wir nutzen natürlich unsere frühe Ankunftszeit für eine ausgiebige Erkundung dieser alten Lotsen-und Fischerinsel.

Der Abend endet standesgemäß in einer urigen finnischen Holzsauna mit Meeresdusche, die wir gemeinsam mit unseren neuen, finnischen Freunden besuchen…

17.07.2019 Tankar nach Raahe 65,0 sm

Wolken am Himmel mit einem hohen Feuchtigkeitsanteil, so beginnt unser heutiger Tag. Dazu soll es schwach aus südlichen Richtungen wehen… Wir frühstücken um 07.30 Uhr und machen uns klar zum Ablegen. Langsam und leise verlassen wir das bezaubernde Tankar.

Es ist 08.55 Uhr und das Meer vor uns ist ruhig mit einer leichten Kräuselsee, steht für Windstärke 1…

Unter Motor gehen wir auf Nordkurs. Zwischenzeitlich kommt immer einmal wieder etwas Wasser von oben. Gegen Mittag klart es auf. Die See ist inzwischen bleiern und spiegelglatt. Sogar leichte Nebelschwaden ziehen vereinzelt vorüber. Wir entscheiden uns für einen langen Törnabschnitt, damit wir unserem Wochenziel näher kommen. Gegen 13.45 Uhr passieren wir die nächste kleine Leuchtturminsel Maakalla, ohne jedoch den Kurs Richtung Hafen zu ändern. Das werden wir für spätere Reise in dieses Revier aufheben müssen. Unser Ziel ist Raahe, wo wir auch noch einmal unsere Vorräte auffüllen wollen. Das Abendessen wird erneut unterwegs serviert.

Um 20.00 Uhr sind wir fest am Gaststeg in Raahe. Der Gaststeg ist übersichtlich belegt und das nahe Gasthaus lockt zu einem frischgezapften Bier…

18.07.2019 Raahe nach Marjaniemi 29,0 sm

Den Vormittag nutzen wir noch einmal, um unsere Vorräte im örtlichen Supermarkt aufzufüllen. Die Altstadt ist ebenfalls sehenswert und so vergeht die Zeit recht schnell. Um 12.30 Uhr legen wir ab. Langsam folgen wir der schmalen Ausfahrt bis in die freie See, wo wir wieder die Segel setzen. Der Wind kommt natürlich genau aus unserer Zielrichtung, so dass wir wieder mit langen Schlägen aufkreuzen. Es wird wieder ein schöner und sonniger Segeltag, der erst kurz vor Hailuoto, eine vorgelagerten großen Insel vor Oulu sein Ende findet. Wir bergen die Segel und laufen unter Motor in den Gasthafen Marjaniemi.

Ein Liegeplatz ist schnell gefunden, wegen des weiten Weges zum Stromanschluß verholen wir noch einmal und dann sind wir an diesen schönem Ort angekommen. Die Sauna ist gebucht, Hafengeld bezahlt und der Anleger schmeckt. Und am Grill ist bereits die Holzkohle angezündet…

19.07.2019 Marjaniemi nach Oulu 33,0 sm

Wir frühstücken im Cockpit bei bestem Sonnenschein. Es weht ein schwacher Nordwind und wir beschließen, die Gelegenheit zu nutzen zum Tanken und zum Auffüllen unser Wasservorräte.

Noch ein paar Schritte an Land und um 11.00 Uhr legen wir ab.

Zunächst einige Meilen durch die Flachs vor der Insel, dann setzen wir unsere Segel. Wir können bis in den Industriehafen segeln und müssen nur die letzten 1 ½ Seemeilen bis in den Stadthafen motoren.

Wir finden einen Liegeplatz, treffen alte Bekannte wieder und nach dem Prozedere des Anlegers und des Eincheckens ist klar, Oulu hat einiges zu bieten und wir schauen einmal, was der letzte Abend für die Crew noch bringen wird…

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